Auf der Reykjanes-Halbinsel in Island ist am späten Montagabend ein Vulkan ausgebrochen. Videos und Fotos auf der Plattform X zeigten orange-rot glühende Lava-Fontänen, die in den dunklen Nachthimmel schossen und diesen hell erleuchteten. Die Polizei mahnte zur Vorsicht: Schaulustige sollten sich dem gefährlichen Spektakel nicht zu sehr nähern.

Die Zahlen sind beeindruckend: Zwischen 100 und 200 Kubikmetern Lava strömten pro Sekunde aus dem Vulkan – ein Vielfaches im Vergleich zu früheren Ausbrüchen. Die isländische Seismologin Kristin Jonsdottir sagte, dass die Eruption am Sundhnjúka-Krater lokalisiert wurde. Auch Präsident Gudni Jóhannesson äußerte sich besorgt auf Facebook und rief die Bevölkerung auf, den Anweisungen der Rettungsdienste in diesem “gefährlichen Moment” zu folgen.

Die Befürchtungen hatten sich bewahrheitet: Nach zahlreichen Erdbeben wurde das Fischerdorf Grindavík (4000 Einwohner) im November vorsorglich geräumt. Die Blaue Lagune, eine beliebte Touristenattraktion nur wenige Kilometer entfernt, war am Wochenende nach vorübergehender Schließung wieder geöffnet worden. Glücklicherweise befand sich zum Zeitpunkt des Vulkanausbruchs kein Gast vor Ort.

Island liegt auf dem geologischen Pulverfass zwischen der eurasischen und der nordamerikanischen Erdplatte, was regelmäßig zu Erdbeben und Vulkanausbrüchen führt.