Veröffentlichtes Filmmaterial zeigt mehrere abgemagerte Hunde in der bergigen Gegend von Todoque, die zusammengerollt in und um einen mit Asche bedeckten Hof liegen, der durch die vulkanische Lava von der Außenwelt abgeschnitten wurde. Die Lage scheint hoffnungslos, die Hunde wurden von ihrem Besitzer zurückgelassen.

Die Hunde entdecken rasch die abgeworfenen Pakete.

Dann die Überraschung: Die ausgehungerten Hunde strecken ihre Köpfe nach oben, denn: Zum Transport der überlebenswichtigen Nahrung wurde eine Drohne eingesetzt. Diese wirft Nahrungspakete über dem Grundstück ab, die die Hunde mit ihren Zähnen aufbeißen und fressen.

Die kochend heiße Lava überrollte große Teile der Insel.

In einer Erklärung dankte der Inselrat von La Palma den beiden lokalen Unternehmen Ticom Soluciones und Volcanic Life, die für die Fütterung der Hunde in den letzten fünf Tagen gesorgt hatten. Diese gaben sich entschlossen, so lange fortzufahren, wie es die Sicherheit und die Wetterbedingungen zulassen. Unterstützt werden die Betriebe dabei von Tierärzten, die das Futter situationsgerecht auswählen.

Die Evakuierung der Hunde ist den lokalen Behörden momentan nicht möglich – für Hubschrauber ist die Luft über dem lavabedeckten Boden noch immer viel zu heiß, Rotoren könnten durch die Hitze beschädigt werden.

La Palma kommt noch immer nicht zur Ruhe – nach dem Vulkanausbruch kam es am Mittwoch auch noch zu einem Erdbeben. Durch dieses wurden tausende Tonnen von Asche aufgewirbelt und bedecken auf weiten Teilen der Insel die Oberfläche. Bewohner versuchen nun, ihre Häuser mühsam aus der Asche freizugraben. Dies ist gefährlich und gesundheitsschädlich. Ein freiwilliger Helfer sagte zu lokalen Medien: “Ich habe seit mindestens einem Jahrzehnt seit dem Tsunami in Japan 2011 keine solche Katastrophe mehr gesehen. Ich hoffe, die Insel kann sich davon erholen.”

Wieder mussten fast tausend Menschen ihre Häuser verlassen

Der Vulkan im Süden der Insel La Palma, die bei Touristen bisher weniger bekannt war als andere Kanareninseln wie Teneriffa, Fuerteventura, Gran Canaria oder Lanzarote, war am 19. September erstmals seit 50 Jahren wieder ausgebrochen. Die Lava hat seither nach amtlichen Angaben mehr als 1000 Gebäude zerstört. Rund 6000 Menschen wurden in Sicherheit gebracht. Am Dienstag mussten bis zu 800 weitere Menschen ihre Häuser wegen herannahender Lava verlassen. Wie lange der Vulkan aktiv bleiben wird, konnten Experten nicht sagen. Dies kann noch Wochen oder auch Monate dauern, hieß es.