Erst am Samstag haben palästinensische Terroristen im Gazastreifen überraschend Tausende Raketen auf Ziele in Israel abgefeuert. Darüber hinaus drangen sie in israelisches Gebiet ein und töteten zudem tausende Zivilisten. An diesem schwarzen Tag für sein Heimatland holte Artem Dolgopyat Gold. Der Turner sicherte sich bei der WM in Antwerpen an seinem Paradegerät, dem Boden, die Goldmedaille.

Der Israeli setzte sich vor mit 14,866 Punkten vor Kazuki Minami aus Japan (14.666) und Milad Karimi aus Kasachstan (14.600) durch. Das Finale startete am Samstag um 14.00 Uhr. Zu diesem Zeitpunkt weiß Dolgopyat wohl genau, was sich in seiner Heimat Israel abspielt. Dennoch turnte er sich sensationell zur Goldmedaille.

Keine wirkliche Freude über den WM-Titel

Dolgopyat erblickte in der Ukraine das Licht der Welt. Im Alter von zwölf Jahren zog der Athlet nach Israel. “Ich konnte die Sprache nicht, ich hatte nichts. Es war Sommer, es waren Schulferien. Daher habe ich all meine Zeit in der Turnhalle verbracht,” erzählte er im Interview mit timesofisrael.com.

Bei den Olympischen Spielen in Tokio holte Dolgopyat – ebenfalls am Boden – die Goldmedaille für Israel. Nun folgte der WM-Titel. Richtig freuen konnte er sich über diesen Triumph alerdings nicht. Nach seinem Triumph hielt er die israelische Flagge mit Trauerflor in den Händen. “Ich verfolge genau, was zu Hause passiert. Ich kann mich nicht freuen,” meinte Dolgopyat zu den palästinensischen Terror-Angriffen.

Der Turner veröffentlichte auf Instagram ein Foto mit der Medaille. Der Israeli schrieb dazu: “Ein sehr schwieriger Tag für unser Land. Ich habe den Tag als Weltmeister beendet, aber mein Kopf und mein Herz sind zu Hause. Ich hoffe, ich habe es geschafft, ihm einen kleinen Trost zu geben! Beten für bessere Tage!“