Der deutsche Innenminister Horst Seehofer (CSU) lässt den Motorrad- und Rockerclub „Bandidos“ verbieten, wie das Bundesministerium in Berlin Montag mitteilt. Dem Beschluss stimmten die Innenminister von Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Hessen und Rheinland-Pfalz bei – wegen Tätigkeiten die „den Strafgesetzen zuwider“ liefen. Zuletzt wurden zu Monatsbeginn mehrere Waffen, Munition und große Geldbeträge bei einer Durchsuchung der “Bandidos” entdeckt und sichergestellt.

Aggressive Philosophie

Zwar gründet der Zweck des größten Motorradclub nach den Hells Angels „in der Förderung des gemeinsamen Motorradfahrens und der Veranstaltung von Events und internationalen Zusammenkünften“. Kern der behördlichen Kritik besteht allerdings in der Gewaltbereitschaft, wie das Ministerium den Beschluss argumentiert. Denn das Ziel des “BMC Federation West Central” sei es, “einen territorialen und finanziellen Machtzuwachs innerhalb der Rockerszene anzustreben und entsprechende Ansprüche regelmäßig auch mit Gewalt, insbesondere gegenüber anderen Rockergruppierungen, in seinem regionalen Einflussgebiet durchzusetzen“.

Konsequenzen

Der „Bandidos Motorcycle Club“ wurde 1966 in Houston im US-Staat Texas gegründete und ist seit 1999 auch in Deutschland aktiv. Durch das Verbot dürfen BMC-Kennzeichen weder im öffentlichen Raum noch bei Veranstaltungen gezeigt werden. Zusätzlich wurde dem Verein sein Vermögen beschlagnahmt und entzogen. (apa/red)