Nun kontert Linken-Politikerin Sarah Wagenknecht der deutschen Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne). Wagenknecht wirft der deutschen Bundesregierung generell eine wachsende Eskalation vor, die einen “apokalyptischen Krieg zwischen NATO & Russland” wahrscheinlicher mache.

Konkret kritisierte Wagenknecht Baerbocks Zustimmung zur Lieferung von polnischen MiG-29-Jets an die ukrainische Regierung. Polen selbst hatte zuvor eine MiG-29-Lieferung ausgeschlossen, wie die linke Bundestagsabgeordnete und ehemalige Chefin der Linken unterstreicht – doch Baerbock wolle “dies weiter betreiben”.

Baerbock: "Vorbereitungen laufen"

Sonntagabend ließ die grüne Außenministerin in der TV-Show “Anne Will” aufhorchen – der eXXpress berichtete. Annalena Baerbock erklärte, eine Lieferung von polnischen MiG-29-Jets an die ukrainische Regierung zu unterstützen. Die Luftstreitkräfte der Ukraine wurden fast vollständig von der russischen Armee zerstört. Mit den MiG-29-Jets könnte die Ukraine die militärische Überlegenheit der russischen Luftstreitkräfte wieder deutlich verringern.

Baerbock dazu wörtlich: “Ja, wir Deutschen unterstützen auch in diesen Bereichen.” Und: “Die Vorbereitungen laufen, wie jetzt Polen diese Flugzeuge liefern könnte, ohne dass sie selber nicht mehr verteidigungsfähig wären.”

Selenskyj: "Schließt den Luftraum oder schickt uns Flieger"

Zur Vorgeschichte: Am Samstag hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in einer Videokonferenz mit rund 280 US-amerikanischen Kongressmitgliedern gebeten: “Schließt den Luftraum über der Ukraine oder schickt uns Flugzeuge.“ Sowohl Demokraten als auch Republikaner unterstützten danach die Forderung.

Chuck Schumer, der Mehrheitsführer der Demokraten im Senat, erklärte sich dafür einzusetzen, dass die Biden-Administration die Ukraine mit Kampfflugzeugen russischer Herkunft versorgt. Die Republikaner schlossen sich an. Hintergrund: Östliche NATO-Mitglieder wie Polen, Rumänien oder die Slowakei haben noch aus früheren Zeiten Flugzeuge russischer Herkunft vom Typ MiG-29. Die Idee: Sie könnten diese alten Flieger doch den ukrainischen Streitkräften zur Verfügung stellen, da deren Piloten diese Ma­schinen auch fliegen können. Im Gegenzug könnten die NATO-Partner amerikanische Kampfflugzeuge vom Typ F-16 erhalten.

Warschau legt sich quer: "Helfen in anderen Bereichen"

Die Sache hat nur einen Hacken: Warschau will nicht. Wenig später teilte die polnische Regierung tatsächlich mit: “Polen wird seine Kampfjets nicht in die Ukraine schicken und auch nicht erlauben, seine Flughäfen zu nutzen. Wir helfen ganz erheblich in vielen anderen Bereichen.” Sie verwies dabei auf eine Erklärung des polnischen Generalstabs vom Donnerstag. Darin hieß es, alle polnischen Kampfflugzeuge vom Typ MiG-29 blieben auf ihren Heimatbasen, sie seien darüber hinaus mit dem rot-weißen Hoheitszeichen der polnischen Luftwaffe markiert.