Wahlforscher einig: Laschet für Ergebnis verantwortlich
Nach dem Debakel des deutschen Bundestages sehen Wahlforscher die Verantwortung bei Armin Laschet. Zu keinem Zeitpunkt habe die Bevölkerung Laschet das Kanzleramt zugetraut.
Nach der deutschen Bundestagswahl sehen Wahlforscher die Verantwortung für die herben Verluste der Union zu einem großen Teil beim CDU-Kanzlerkandidaten Armin Laschet. Zu keinem Zeitpunkt habe eine Mehrheit der Bevölkerung Laschet das Kanzleramt zugetraut, sagte Nico Siegel vom Umfrageinstitut Infratest dimap am Montag in Berlin.
SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz habe stärker überzeugen können. Dies sei bis “weit ins bürgerliche Lager hinein, bis in die FDP-Wählerschaft” der Fall gewesen.
"Rote Karte" für CDU/CSU
Der CDU/CSU sei im Vorfeld der Wahl vom Sonntag “eine Rote Karte gezeigt” worden, “wie wir uns das Anfang des Jahres nicht hätten vorstellen können”. Siegel sprach von “erheblichen Kompetenzproblemen bei der Union verbunden mit einem Kandidaten, der einen Wahlerfolg letztendlich nicht ermöglicht hat”. Der Wahlforscher fügte hinzu: “Man darf gespannt sein, ob und in welchem Maße der Kanzlerkandidat der Union nach diesen persönlichen Werten den Anspruch auf die Kanzlerschaft aufrecht erhält.”
Historisches Debakel
Die Union hatte bei der Bundestagswahl mit 24,1 Prozent der Stimmen ihr historisch schlechtestes Ergebnis erzielt. CDU/CSU lagen damit hinter der SPD mit 25,7 Prozent. Forsa-Forscher Peter Matuschek sagte, das historisch schlechte Wahlergebnis der Union könne “Folgen haben für das Parteiensystem in Deutschland so wie wir es kannten”. Die “relative Stärke der SPD” sei zugleich “ein Spiegelbild der relativen Schwäche der Union” gewesen. Bei der SPD sei der “Kandidatenstatus zum Tragen gekommen”.
Matthias Jung von der Forschungsgruppe Wahlen verwies darauf, dass “ein ganz großer Teil sowohl in der Gesamtheit der Wählerschaft als auch in der CDU/CSU-Anhängerschaft einen anderen Kandidaten” favorisiert habe. Mit Blick auf CSU-Chef Markus Söder sagte Jung, dieser Kandidat habe “auch zur Debatte” gestanden. Mit ihm hätte die Union “ein deutlich besseres Ergebnis erzielt”.
Kommentare
Na endlich haben’s einen Buhmann gefunden, dem sie die katastrophalen Folgen der korrupten Wir-schaffen-das Regierung in die Schuhe schieben können.
Von Anfang an war klar, Laschet ist der falsche Kandidat. Jetzt lamentieren ist zu spät – alle die ihn forciert haben tragen die Schuld. Für die Wähler zählt immer mehr die Persönlichkeit vor der Partei, besonders bei der Jugend. Siehe Graz!!!
Ganz klar die letzte Racheaktion der SED an der BRD, die Wahl von Merz hat diese unsägliche Figur aus dem Osten bewußt hintertrieben um wie sie zurecht annehmen kann spätestens nach ihrem Abgang eine juristische Aufarbeitung ihrer Tätigkeit zu verhindern.
Dafür jetzt diesem Fettnäpfchen tretenden CDU-Abstreifer die Schuld anzuhängen ist doch mehr als schäbig. Die Kanzlerin hat alles falsch gemacht, ob bewusst oder unbewusst lasse ich dahingestellt. Sie hat einst Kohl abserviert und jetzt die CDU.
Laschet war eben der Kandidat der Apparatschiks. Faul und präpotent geworden in 16 viel zu langen Merkel-Jahren wollten sie, dass alles so bleibt, wie es ist. Söder oder Merz standen für Veränderungen, Laschet dagegen stand für bleiernes “Weiter so”. Und so wurde es eben der Provinzler mit dem übersteigerten Ehrgeiz, der auch noch mit den – sogar in seinem eigenen Bundesland – miserabelsten Umfragewerten unbedingt Kanzlerkandidat werden musste.
So schön hätte alles werden können! Aber diese bösen Wähler richten sich nicht danach, was die CDU-Funktionärsclique ihnen vorsetzt – nein, die wählen ganz anders! So eine Frechheit und völlig unvorhersehbar!
Das ist doch Folklore. Nichts wäre mir Söder besser gewesen. Eine klare und verdiente Abwahl von 16 Jahren Merkel war das.