Feuerwehreinheiten aus Udine, Triest und Görz (Gorizia) sind am Dienstag bei einem Großbrand im Karstgebiet im Einsatz gewesen. Die Flammen griffen auch auf das Gebiet neben der Autobahnmautstelle Lisert über, die geräumt werden musste. Das Personal wurde von der Feuerwehr evakuiert, da die Flammen sich der Mautstelle stark genähert hatten.

Ursache noch unbekannt

Der Autobahnbetreiber “Autovie Venete” ordnete die Sperre des Abschnitts der Autobahn A4 zwischen Redipuglia und Lisert in Richtung Triest an. Gesperrt wurde auch eine 30 Kilometer lange Strecke zwischen Sistiana und Redipuglia in Richtung Venedig. Der Eisenbahnverkehr zwischen Monfalcone und Bivio d’Aurisina war ebenfalls eingestellt, der Bahnhof Triest nicht zugänglich. Mehrere Züge wurden gecancelt und ein Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet, teilte die Bahngesellschaft Trenitalia mit.

Ein Flugzeug des Typs Canadair wurde angefordert, um das Feuer zu bekämpfen. Die Behörden sprachen von einer besorgniserregenden Lage. Einige Häuser mussten in der Provinz Görz geräumt werden. Eine Stromleitung wurde abgeschaltet.

Die Ursache der schweren Brände, die bereits am Montag im friaulischen Karstgebiet in den Provinzen von Görz und Triest tobten, sind noch unbekannt, Ermittlungen im Gang. 350 Hektar Wald wurden zwischen Italien und Slowenien zerstört. Am Freitag war in einem bewaldeten Randgebiet in der Badeortschaft Bibione bei Venedig ein großes Feuer ausgebrochen, das inzwischen gelöscht ist.

Weitere Feuer in Umbrien ausgebrichen

Ein Brand ist inzwischen am Dienstag auch in Rom im südlichen Stadtviertel EUR ausgebrochen. Dies führte zu erheblichen Verkehrsproblemen. Die Feuerwehr sei im Einsatz. Rom ist schon seit Wochen von schweren Bränden betroffen. Am Montag war in der italienischen Hauptstadt ein Brandstifter in flagranti festgenommen worden.

Ein weiteres Feuer entstand in der Region Umbrien. Deswegen musste die Bahn-Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Florenz und Rom unterbrochen werden. Auf der gesamten Nord-Süd-Bahnachse zwischen Turin und Neapel kam es zu erheblichen Verspätungen.

Flammen-Inferno auch in England

Ein Brand hat am Dienstag mehrere Häuser und Felder in einer Ortschaft östlich von London zerstört. Rund 100 Feuerwehrleute und 15 Löschfahrzeuge waren im Kampf gegen das Feuer im etwa 30 Kilometer von der Metropole entfernten Ort Wennington im Einsatz, teilte die Londoner Feuerwehr auf Twitter mit. Aus mehreren Vororten der Hauptstadt wurden zudem Grasflächenbrände gemeldet.

Allein im Stadtteil Croydon kam es zu zwei Bränden, bei denen Dutzende Feuerwehrleute im Einsatz waren. In Wennington, östlich von London, waren etwa 100 Einsatzkräfte an Ort und Stelle. Im Stadtteil Southgate im Norden Londons brannte ein Restaurant. Brände gab es auch in Upminster, Dagenham und anderen Teilen der Stadt.

Die Feuerwehr rief angesichts “mehrerer großer Brände in der gesamten Hauptstadt während der heutigen Rekord-Hitzewelle” eine Notfallstufe aus, die es ermöglicht, mehr Ressourcen für die Rettungsdienste einzusetzen. Bürgermeister Sadiq Khan sagte, es habe einen “enormen Anstieg” bei den Bränden gegeben, der die Feuerwehr unter “ungeheuren Druck” setze.