“Günther war ein großer Sozialdemokrat, der sich in all seinen Funktionen immer für die Anliegen der Menschen eingesetzt hat – mit Sachverstand, Herz und Hirn hat er für die Sozialdemokratie und die Menschen in unserem Land unschätzbar Wichtiges geleistet”, bekundete die SPÖ am Sonntag auf Facebook “ein ewiges Freundschaft”.

Parteichefin Pamela Rendi-Wagner hatte sich schon am Samstag “tief betroffen von der traurigen Nachricht über den plötzlichen Tod Günther Kräuters” gezeigt. “Mein aufrichtiges Mitgefühl gilt seiner Frau und Familie. Sein großes Wirken für die österreichische Sozialdemokratie und für die Menschen in unserem Land sind unvergessen”, twitterte sie.

Der steirische SPÖ-Parteichef Anton Lang sagte über Kräuter, er war “Zeit seines Lebens ein überzeugter Sozialdemokrat, der die Werte unserer Gesinnungsgemeinschaft mit größtem Einsatz und höchster Glaubwürdigkeit gelebt hat. Meine Gedanken sind in diesen traurigen Stunden bei der Familie und den Freunden von Günther Kräuter, denen ich mein tiefstes Beileid ausspreche.”

Tief betroffen äußerte sich am Sonntag Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser: Kräuters Tod sei “ein schmerzhafter Verlust für unsere sozialdemokratische Gesinnungsgemeinschaft”. Als Bundesgeschäftsführer sei der gebürtige Steirer ein wichtiger Unterstützer der Kärntner SPÖ in einer schwierigen Zeit gewesen, “er hat Brücken geschlagen und uns den Rücken gestärkt”.

"Besonderes Fingerspitzengefühl"

Auch Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) äußerte sich: “Die Nachricht vom plötzlichen Ableben von Günther Kräuter macht mich sehr betroffen.” Ebenso drückten u.a. Jörg Leichtfried und Christian Deutsch ihr Bedauern zum Ableben ihres Parteikollegen aus. Mit Bestürzung reagierte auch Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP), der Kräuter als “engagierte politische Persönlichkeit” würdigte.

Tief bestürzt zeigt sich der derzeitige Vorsitzende des Kollegiums der Volksanwaltschaft Walter Rosenkranz (FPÖ) auch namens der Kollegen Werner Amon (ÖVP) und Bernhard Achitz (SPÖ). In der Volksanwaltschaft war Kräuter unter anderem zuständig für die Bereiche Soziales, Pflege, Gesundheit, Jugend und Familie. “Sein soziales Engagement und seinen Gerechtigkeitssinn zeigte Günther Kräuter bis zuletzt noch als Mitglied der Heimopferrentenkommission der Volksanwaltschaft. Unser Mitgefühl gilt allen Hinterbliebenen. Die Volksanwaltschaft wird ihm ein würdiges Andenken bewahren”, stellte er fest.

Kräuter habe sich als Volksanwalt mit ganzer Kraft und “besonderem Fingerspitzengefühl” für jene eingesetzt, “die in der Mitte der Gesellschaft keinen Platz gefunden hatten, so zum Beispiel für die Entschädigung von Heimopfern”, erinnerte SPÖ-Volksanwaltschaftssprecher Rudolf Silvan am Sonntag.

Der steirische NEOS-Klubobmann Niko Swatek würdigte Kräuter ebenfalls – als “Persönlichkeit, die sich unermüdlich für die Anliegen der Steirerinnen und Steirer eingesetzt hat”. Auch der steirische FPÖ-Parteichef Mario Kunasek kondolierte: “Ich durfte Günther Kräuter während unserer gemeinsamen Zeit im Nationalrat, aber auch als mein Gegenüber als Bezirksparteiobmann der SPÖ Graz-Umgebung stets als fairen politischen Mitstreiter erleben.”

Starb bei der Wanderung

Wie die Polizei mitteilte, starb er am Samstag während einer Wanderung trotz der Bemühungen eines Bekannten an Ort und Stelle. Kräuter war gegen 10.30 Uhr mit einer Gruppe vom Riesachsee über die Preintalerhütte in Richtung Unterer Sonntagskarsee unterwegs, als er aufgrund seiner plötzlichen Erkrankung stürzte. Ein Bekannter leistete sofort Erste Hilfe und verständigte einen Hüttenwirt, der die Rettung alarmierte. Doch der Notarzt konnte nur noch den Tod des Politikers feststellen.

Kräuter wurde am 30. Dezember 1956 in Leoben geboren. Nach der Matura 1976 schloss er 1985 sein Doktoratsstudium der Rechtswissenschaften an der Universität Graz ab. Er war von 1991 bis 2013 Abgeordneter zum Nationalrat und ab 2008 langjähriger SPÖ-Bundesgeschäftsführer. Anschließend wechselte er in die Funktion des Volksanwalts, die er bis 2019 bekleidete. Er war verheiratet und zweifacher Vater. (APA/red)