Die deutsche Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) verkündete den Deal bei einer kurzfristig angesetzten Zusammenkunft auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein. 50 Flak-Panzer vom Typ “Gepard” will Berlin aus eigenen Bestand liefern. Problem 1: um den eigenen Bestand ist es gar nicht so weit her. Problem 2: Deutschland kann in frühestens zwei Monaten liefern.

20 Minuten Feuer

Geparden sind die schnellsten Landsäugetiere der Welt. Und schnell ist ihr gepanzerter Namensvetter auch – nämlich im Verschießen von Munition. Die zwei Hauptwaffen des Panzers kommen pro Minute auf 1100 Schuss. Deutschland verfügt über 23.000 Schuss Munition. Damit wäre der Ukraine rechnerisch also für 20 Minuten geholfen. Der eXXpress berichtete. 

Verteidigungsministerin Lambrecht verkündete, zur Überraschung aller, Geparde in die Ukraine zu schicken.

Fünf werden "einfach mal" geschickt

Obwohl, wirklich geholfen ist Selenskyjs Streitkräften wohl ohnehin nicht. Vorher müssen die ukrainischen Besatzungen nämlich auf den in Deutschland bereits länger ausgemusterten Waffensystemen ausgebildet werden. Allein der Basiskurs des Richtschützen dauert nach Erfahrungen der Bundeswehr sechs Wochen.

Und noch ein “Plan” sorgt bei vielen Insidern für Kopfschütteln. Berlin hat vor, fünf Gepard-Panzer „sofort“ in die Ukraine zu schicken. Ohne geschulte Besatzungen und ohne ausreichend Munition. Wofür die dann gut sein sollen, bleibt fraglich.

Husch-Pfusch-Aktion

Die Freude in Kiew hält sich in Grenzen. Der Gepard verschwand schon vor Wochen von der „Bedarf“-Liste der Ukrainer. „Das war bis heute Morgen unser Stand“, so ein Mitarbeiter des ukrainischen Verteidigungsministeriums gegenüber der “Bild”. Erst aus den Medien habe man erfahren, dass Deutschland die Fahrzeuge und darauf montierte Waffen doch liefern wolle. Daran wird klar: Die Entscheidung wurde “Husch-Pfusch” gefällt. FDP und Grüne hatten Anfang der Woche den Druck so sehr erhöht, dass Kanzler Scholz einknickte. Unfassbar: „Um nicht mit leeren Händen dazustehen, wurde die Lieferung des Gepard in die Lambrecht-Rede eingebaut”, berichtet “Bild”.

"Flugabwehrkanonenpanzer Gepard"

“Gepard”-Panzer basieren auf dem Fahrgestell des “Leopard” und verfügen über zwei 35-Millimeter-Kanonen und Radar. Sie werden vor allem zum Schutz vor tieffliegenden Flugzeugen und Kampfhubschraubern eingesetzt, können aber auch Bodenziele bekämpfen. Obwohl das Modell schon über 40 Jahre alt ist, gilt seine Abwehrfähigkeit immer noch als unübertroffen.