Das war eine der größten Überraschungen des gestrigen Termins mit der krisengebeutelten Signa-Holding: Bei der Gläubigerversammlung – der eXXpress berichtete – wurde auch davon berichtet, dass sich René Benkos Signa auch von ihren Anteilen an der “Kronen Zeitung” trennen muss. Bekanntlich hält der Immobilieninvestor seit Ende 2018 immerhin 25 % der Anteile am Boulevard-Blatt. Der Einstieg Benkos in die “Krone” erfolgte also nur 16 Monate nachdem eine falsche russische Oligarchin und ein amtsbekannter Sicherheits-Fachmann auf Ibiza dem damaligen FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache von ihren angeblichen Plänen zum Kauf von Anteilen der “Kronen Zeitung” erzählt hatten.

René Benko machte dann das, wovon eine russische (?) Hochstaplerin und Strache nur sprachen: Um 90 Millionen Euro kaufte der Tiroler 25 % der “Kronen Zeitung” und zog sich damit den ewigen Zorn des Herausgebers und 50-%-Eigentümers zu – immerhin verfolgen die Erben von Hans Dichand schon seit Jahren das Vorhaben, die “Krone” wieder irgendwann als reinen Familienbetrieb führen zu können.

Zog sich mit seinem Einstieg in die "Krone" den Zorn der Familie Dichand zu: René Benko.

Neues Rennen um 25-Prozent-Anteil an der "Kronen Zeitung"

Jetzt ist fix: Die Signa hat den Wert ihrer Medienbeteiligung in ihren Büchern in nur fünf Jahren halbiert, aus 90 Millionen Euro, mit denen sie den “Krone”-Anteil in den Büchern hatte, wurden im Vermögensstatus des Insolvenzantrags 45 Millionen Euro, berichtet nun der Standard.

Sanierungsverwalter Christof Stapf hat sämtliche Gläubiger auch davon informiert, dass die Medienbeteiligung der Signa ebenfalls veräußert wird. Damit läuft nun ein neues Rennen um diese 25 Prozent der “Kronen Zeitung”: Sowohl die Herausgeber-Familie um Christoph Dichand als auch der Raiffeisen-Konzern, der bereits einige Medienbeteiligungen hält, könnten großes Interesse an diesem Anteil haben.

Gesellschaftsrechtlich wäre es für die Familie Dichand ein gewaltiger Vorteil, wenn sie mit diesem zusätzlichen Anteil dann 75 % der “Krone”-Anteile hält. Einzige Probleme dabei: Der Kaufpreis – und mögliche Mitbieter. HC Strache und die “Oligarchin” waren und sind bei diesem Kampf um die Krone allerdings sicher keine Bedrohung.

Führt die "Krone" seit 2010 mit Gelassenheit: Herausgeber und Chefredakteur Dr. Christoph Dichand