Insgesamt 90.975 (!) Personen kehrten der römisch-katholischen Kirche im Jahr 2022 den Rücken – ein Rekord im negativen Sinne. Dies geht aus der amtlichen Kirchenstatistik hervor, die am Mittwoch veröffentlicht wurde und die vorläufigen Zahlen vom Jänner bestätigt. Mit Ende 2022 gab es demnach 4,7 Millionen Katholiken im Land, trotz deutlichem Bevölkerungswachstum ist dies ein Rückgang um 1,96 Prozent. Die Einnahmen aus dem Kirchenbeitrag stagnierten bei etwa 500 Millionen Euro.

Kritik an hoher Kirchensteuer

Nun stellt sich die Frage: Was macht die Kirche falsch? Als Ursache für die zahlreichen Austritte wird die Distanz zur Kirche vermutet, die durch die Pandemie in den vergangenen Jahren größer geworden ist. Zahlreiche Nutzer in den sozialen Medien kritisieren zudem die hohe Kirchensteuer zu Zeiten einer Rekordteuerung sowie die Befürwortung der Corona-Impfung.

Negativ-Rekord auch in Deutschland

Doch nicht nur in Österreich verzeichnet die katholische Kirche einen enormen Rückgang: Mehr als 500.000 Menschen traten in Deutschland aus der Kirche aus – ebenfalls ein Negativ-Rekord. Dort sorgte vor allem die Präsidentin des Zentralkomitees der Katholiken zuletzt für viel Aufruhr. Laut ihr dürfen künftig nur noch Linke für die Kirche arbeiten.

In einem Interview mit dem Magazin “Kirche und Leben” sagte Irme Stetter-Karp tatsächlich: “Fremdenfeindlichkeit und christliche Werte: Das geht nicht zusammen. Deshalb appelliere ich an die Landesverbände der Partei, sich in den kommenden Wahlkämpfen nicht anzubiedern.”