Eigentlich befasste sich Bidens Rede auf dem Sicherheitsgipfel (National Safer Communities Summit) mit der Verschärfung der Waffengesetze. Was seine abschließenden Worte bedeuteten, konnte anschließend keiner erklären. Ein Journalist, der den Präsidenten auf seinen Reisen begleitet, wusste auch nicht weiter: „Mehrere unter Ihnen haben mich gefragt, warum er das gesagt haben könnte. Ich habe keine Ahnung.“

Höchst unpassend – aus mehreren Gründen

Eines steht fest: Die langjährige britische Königin Elizabeth II. ist im September 2022 gestorben, Biden hatte an ihrer Beerdigung teilgenommen. Ihr Sohn König Charles III. ist ihr nachgefolgt und sitzt auf dem Thron.

Darüber hinaus war Connecticut, wo Biden sprach, eine der 13 Kolonien, die 1776 ihre Unabhängigkeit von Großbritannien erklärten – als fünfter Staat überhaupt. Bidens Heimatstaat Delaware war sogar der erste. Aus all diesen Gründen erschien die Bemerkung als besonders unpassend.

Das Weiße Haus sucht nach einer Erklärung

„God Save the Queen“ ist darüber hinaus ein Lied der Sex Pistols – was auch nicht wirklich weiterhilft. Die stellvertretende Pressesprecherin des Weißen Hauses, Olivia Dalton, versuchte später auszuhelfen. Biden habe mit der Äußerung „jemanden in der Menge“ gemeint, meinte sie, ohne Einzelheiten zu nennen.

Zahlreiche Politiker und Journalisten schalten sich auf Twitter ein

Solche Aussetzer des US-Präsidenten häufen sich. Das Echo in den USA war diesmal aber enorm. Immer mehr Amerikaner fragen sich: Wie lange soll das so weitergehen?

„Joe Biden hat den Verstand verloren“, meinte etwa Fox-News-Mitarbeiter Leo Terrell hinzu.

„Ich habe zahllose betrunkene Menschen gesehen, die etwas völlig Unverständliches wie ‚God save the Queen‘ sagten und dann herumhüpften wie ein Joe Biden, um so zu tun, als wären sie nüchtern. Er ist wirklich entmündigt”, twitterte der Politstratege Evan Berryhill.

„Wie lange kann das noch so weitergehen?“, fügte meinte der Journalist Clay Travis .

„Wird jemand den 25. Verfassungszusatz anrufen?“ twitterte der investigative Kolumnist des Daily Signal, Roman Jankowski. Er war nicht der einzige Beobachter, der sich das fragte. Der 25. Verfassungszusatz wird zur Absetzung des Präsidenten angerufen.

Der republikanische Kongressabgeordnete Dan Crenshaw aus Texas reagierte auf Bidens Kommentar einfach mit einem Bild des ehemaligen Präsidenten Washington, der mit den Augen rollt.

Fox-News-Moderator Neil Patrick Cavuto kommentierte: „Haben sie einen Monty-Python-Sketch gespielt oder so?“

Auch im Vereinigten Königreich blieb der Lapsus nicht unbemerkt. Ein ehemaliger Berater der verstorbenen Premierministerin Margaret Thatcher stellte Bidens kognitive Fähigkeiten offen in Frage. „Joe Biden ist völlig im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte“, twitterte ironisch Nile Gardiner, der ein Video von Bidens Bemerkung unter seiner Einleitung einfügte.

Dass Biden am Ende seiner Rede nicht wusste, in welche Richtung er gehen sollte, wirkte fast schon wie eine Petitesse. Das ist man bereits von anderen Auftritten gewöhnt.

Zweifel bei Republikanern und Mehrheit der Wähler an Bidens Amtsfähigkeit

Körperliche und verbale Ausrutscher des US-Präsidenten häufen sich. Sie machen permanent die Runde. Bidens republikanische Gegner sehen darin ein Zeichen von Bidens geistiger Verwirrung aufgrund seines hohen Alters. Im Mai 2022 forderten Dutzende republikanischer Abgeordneter Biden auf, sich einem kognitiven Test zu unterziehen oder seine Kandidatur für die Wiederwahl 2024 aufzugeben.

Umfragen zufolge findet auch eine Mehrheit der Wähler, dass Joe Biden für seine erneute Kandidatur bei den Präsidentschaftswahlen 2024 zu alt ist. Der Demokrat wäre am Ende einer zweiten Amtszeit 86 Jahre alt.