Die AfD liegt in bundesweiten Umfragen seit Monaten bei mehr als 20 Prozent. In Ostdeutschland ist die rechts Oppositionspartei sogar stärkste Kraft. Bei einigen Medien und Parteien schrillen deshalb die Alarmglocken. Immer lauter wird über Verbotsverfahren gegen die Partei nachgedacht.

Wie es um die Zustimmung für ein AfD-Verbot aussieht, wollte das Meinungsforschungsinstitut Ipsos jetzt herausfinden und hat  dafür 2000 Personen befragt. Das Ergebnis: 42 Prozent würden eine Verfahrenseinleitung befürworten, 42 Prozent sprechen sich dagegen aus. Darüber hinaus interessant: Selbst unter AfD-Anhängern sprechen sich laut der Umfrage drei Prozent – also immerhin 60 Personen – für ein Verbotsverfahren aus, 95 Prozent sind dagegen.

Weidel (r.) mit AfD-Bundestagsabgeordnetem Tino Chrupalla

Vor allem bei den Grünen gibt es – wenig überraschend – viel Zustimmung für ein AfD-Verbot: 71 Prozent sprechen sich für ein Verfahren aus. Es folgen SPD-Anhänger (64 Prozent) und Linke-Anhänger mit 63 Prozent.

Auch innerhalb der CDU/CSU-Anhängerschaft sprechen sich mehr als die Hälfte der Befragten für ein Verbotsverfahren aus (53 Prozent). Bei der FDP-Anhängerschaft sind es 46 Prozent.

Manipulative Fragestellung? Im Netz hagelt es Kritik

Im Netz hagelt es Kritik – vor allem weil den Befragten bei der AfD das Etikett „laut Verfassungsschutz gesichert rechtsextrem” untergeschoben wurde. „Eine neutrale Fragestellung sieht anders aus“, schreibt ein User auf X (Twitter). Für Lacher sorgen auch die drei Prozent der AfD-Anhänger, die sich angeblich für ein AfD-Verbotsverfahren aussprechen.

Umfragen zu Parteiverboten stehen grundsätzlich massiv in der Kritik, schließlich geht es dabei um rechtsstaatliche Prozesse – und nicht um Meinungen.