Die Teillegalisierung von Cannabis in Deutschland hat bei unserem Nachbarn Schwung in den Handel mit Hanfsamen und Hanfpflanzen gebracht. In Österreich rechnen nun Experten ebenfalls mit einer Cannabis-Welle.

In Österreich ist Cannabis mit dem Inhaltsstoff “THC”, der Bewusstseinsverändernd wirkt, illegal. Lediglich Cannabisblüten mit dem Inhaltsstoff “CBD”  dürfen hierzulande verkauft werden. Laut der Sucht- und Dorgenkoordination in Wien werden aber häufig auch illegale Hanf-Produkte konsumiert. Laut dem Suchtmittelmonitoring 2023 hat rund jede vierte Person zumindest schon einmal Cannabis probiert. Aktuell würde man vor allem einen erhöhten Konsum von sogenannten „synthetischen“ Cannabinoiden in Wien feststellen, berichtet der ORF.

Cannabinoide, die meist einen hohen THC-Gehalt aufweisen, können Schwindel, Übelkeit, Erbrechen und in seltenen Fällen auch psychotische Erlebnisse auslösen. „Das ist im Labor produziert und das wird dann eben auch in unterschiedlichsten Verbindungen konsumiert”, sagte Ewald Lochner, Koordinator für Psychiatrie, Sucht- und Drogenfragen der Stadt Wien.

Besonders junge Menschen gefährdet

Besonders problematisch könne der Cannabis-Konsum für junge Menschen sein und gesundheitliche Folgen haben. Wird Cannabis konsumiert, noch während die Gehirnentwicklung noch nicht abgeschlossen ist, sind deutliche Folgen ersichtlich. Das können einerseits psychotische Zustandsbilder sein wie Wahnerleben oder Halluzinationen, das können aber auch Beeinträchtigungen der Aufmerksamkeit oder der Konzentration sein”, schilderte Paul Plener, Professor für Kinder- und Jugendpsychiatrie an der MedUni Wien, dem öffentlich-rechtlichen Sender.

Sämtliche Experten sprechen sich trotz potentieller Risiken für eine entsprechende Regulierung in Österreich aus, um Konsum und Verkauf besser steuern zu können.