
Wegen Russland-Treue: Viraler Shitstorm gegen bekannten Schokoladenhersteller
Der bekannte Schokoladenhersteller Ritter Sport hat sich einen heftigen Shitstorm eingehandelt, weil er trotz Kriegs an seinem Russland-Geschäft festhält. Nachdem Boykottaufrufe immer lauter wurden, reagierte die deutsche Firma nun – und will ihre gesamten Einnahmen aus dem Land spenden.
Nach den Boykottaufrufen gegen den umstrittenen Mega-Konzern Nestlé (der eXXpress berichtete) hat sich inmitten des Ukraine-Kriegs nun ein vergleichsweise unauffälliges Unternehmen einen heftigen Shitstorm eingehandelt: Der deutsche Schokoladenhersteller Ritter Sport macht aktuell Schlagzeilen, nachdem er auch nach mehr als einem Monat Krieg in der Ukraine weiter an seinem Russland-Geschäft festhält.
Damit hat Ritter Sport den Zorn vieler Menschen auf sich gezogen – allen voran den der Ukrainer. Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, und auch der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba stellten das Unternehmen nun öffentlich an den Pranger. Und dabei geht vor allem Melnyk alles andere als zimperlich vor: Mit der Abwandlung des Werbeslogans “Quadratisch. Praktisch. Gut” in “Quadratisch. Praktisch. Blut” und einem Photoshop-Edit einer Schokoladetafel in eine “Kriegs-Edition” schießt der ukrainische Diplomat scharf gegen das Unternehmen. Nachsatz: “Viel Glück noch.”
Quadratisch. Praktisch. Blut. Trotz der 🇷🇺Aggression gegen die Ukraine bleibt Ritter Sport in Russland. Viel Glück noch https://t.co/7Lx9cfKWcI
— Andrij Melnyk (@MelnykAndrij) March 29, 2022
Ritter Sport refuses to pull out of Russia citing possible ‘serious effects’ for the company. However, remaining in Russia brings worse effects, such as a fatal damage to reputation. Stop sponsoring war crimes, Ritter Sport. Save your brand’s name and profits. #BoycottRitterSport pic.twitter.com/cx0t3KNAHV
— Dmytro Kuleba (@DmytroKuleba) March 30, 2022
Das ukrainische Verteidigungsministerium geht sogar noch weiter:
153 killed Ukrainian children will never be able to taste chocolate again. We call on @ritter_sport to leave russia and stop sponsoring ammo, shells and rockets for killers of our children!
— Defence of Ukraine (@DefenceU) April 1, 2022
#stoprussia #RitterSportBoykott pic.twitter.com/aObXcFPdFs
Die Boykottaufrufe haben mittlerweile viralen Status erreicht, in Deutschland wie auch in Österreich war “Ritter Sport” auch am Samstag Morgen (Stand: 8:30 Uhr) nach wie vor auf Platz Eins in den Twitter Trends. Ritter Sport reagierte mittlerweile auf die Kritik. In einem Post an die “Ritter Sport Community” teilte das deutsche Familienunternehmen auf Twitter mit, dass es “die grausame Aggression der russischen Armee in der Ukraine aufs Schärfste” verurteile, sein Russland-Geschäft aber weiterführe, um “Arbeitsplätze und die Lebensgrundlage von vielen Kakaobauern zu sichern”. Ritter Sport sicherte zudem zu, den Gewinn aus dem laufenden Russlandgeschäft an humanitäre Hilfsorganisationen zu spenden.
Russland ist nach Deutschland der wichtigste Absatzmarkt für Ritter Sport. Der Marktanteil des Unternehmens in Russland liegt nach Firmenangaben bei sieben Prozent. Am Gesamtumsatz von Ritter Sport machten die Russland-Geschäfte etwa zehn Prozent aus. Laut der deutschen “Bild” verdient Ritter Sport in Putins Nation geschätzte 50 Millionen Euro jährlich.
Unser Statement: pic.twitter.com/ppWCBldjta
— RITTER SPORT DE (@RITTER_SPORT_DE) March 30, 2022
Kommentare
Werter Exxpress ……Ich möchte mich herzlich für die Freischaltung der Postings (die kurzzeitig verschwunden waren) bedanken. Ich hoffe dass, es sich nur um einen “technischen Fehler” gehandelt hat DANKE
Der ukranische Botschafter u.a. mögen mich dort küssen, wo mein Rücken ein Ende nimmt. Jertzt erst recht, RITTER SPORT. Sehr gute Schokolade. An die Firmenleitng Ritter Sport: Super, wie Ihr das machts, Russland hat uns Österreichern und den Europäern nicht getan, also warum nicht ! Ich denke nicht daran, das zu tun, was mir die USA und deren Wurmfortsatz, die EU, da vorschreibt. Ich habe schon einige Male vernommen, daß die US-Bürger teilw. nicht zwischen Austria und Australia unterscheiden können. Welche Leuchten sitzen da erst im Kongress.Für den 24armigen Kronleuchter steht Joe Biden, Weißes Haus in den USA !
Ab sofort NUR mehr Ritter Sport!
Sehe ich genauso….
Aufpassen wegen möglicher Nebenwirkungen außerhalb der Ukraine:
Schokokonsum > Diabetes > >Amputation > Todesfälle!!!
Aber Schuld hätten ohnehin die Sanktionen!
Es sollte eine Liste von Unternehmen/Institutionen geben, welche sich nicht an der wirtschaftlichen Selbstzerfleischung aus Gründen eines massenhysterischen cancel-Kults beteiligen.
Dies würde eine verstärkte Unterstützung durch bewusste Kaufentscheidungen erleichtern.
Jetzt muss ich erst recht Ritter Sport Schokoladen in Unmengen kaufen! Schuld an diesem Krieg sind die Amis und die Nato, aber davor verschließt man gerne die Augen!
Jetzt bleibt der Firma nur “unblutige” Varianten: “Maidan”, “Molotow” und “Odessa” auf den Markt zu bringen.
An Ritter Sports stelle, würde ich alle wegen Kreditschädigung klagen. Eine Frechheit! Warum muss sich ein Unternehmen politisch äußern? Das hat nichts mit Krieg zu tun, das ist reine hetze!
Leider ist der schon abseits von Meinungs-Terror und bei Diktatur-Sprache gelandet. Mit der Hass-Verbreitung eigentlich kein Diplomat mehr.
Und was ist mit den Waffenlieferanten? An diesen Ländern und Firmen klebt sehr viel 🩸 Blut!
Schokolade nach Russland ist böse ? Aber Waffen in die Ukraine ist gut ? Die Kinder in der Ukraine sind sicher nicht an Schokolade die nach Russland exportiert wurde gestorben, aber möglicherweise an den Waffen und der Munition, die trotz Embargo v.2014 von den EU-Staaten an Russland geliefert worden sind…….. da sollten die “Humanisten” ansetzen !
….“kauft nicht bei“ hatten wir schon in jüngerer Vergangenheit. In Bälde bald Usus in der sogenannten moralischen Kaste alias wohlstandsverwahrloste Weltfriedenkonsumenten.
Als Nächstes FFF…..frieren für den Frieden…..wer heizt versteht Putin….
Määäääh.
Zum Streiten gehören immer zwei!
Für mich gilt ab sofort – ich kaufe nur mehr Ritter-Sport !! Sei’s drum…. 🙂 🙂
Man kann wirklich alles übertreiben. Dieses völlige Zurückziehen aus dem russischen Markt kommt noch als Bummerang zurück. Es wird nämlich auch eine Nach-Putin-Zeit geben. Die mühsam über Jahrzehnte aufgebauten Strukturen sind dann aber unwiederruflich zerstört – aber gut, es ist eh schon wurscht – ist ja alles im Sinne der Mächtigen. Zum Glück bin ich nicht mehr jung und muss versuchen in dieser Scheißwelt etwas aufzubauen.
das geht ja gar nicht. Was bildet sich dieser Ukrainische Außenminister ein.
Wird Zeit das die Regierung sich hinter dem Familienunternehmen stellt.
Unser Leute, Familien, Arbeitsplatz.