
Wegen Sanktionen: Russland stellt Einigung bei Iran-Atomabkommen infrage
Bald finden in Wien die Verhandlungen zum Atomabkommen mit dem Iran statt – und viele Zeichen deuten auf eine baldige Einigung hin. Dem im Weg stehen könnte allerdings Russland, das sich angesichts der aufgrund des Ukraine-Kriegs verhängten Sanktionen nachdenklich gibt und “schriftliche Sicherheiten” fordert.
Russland könnte nach eigenen Angaben aufgrund der internationalen Sanktionen wegen seines Einmarschs in die Ukraine einer Einigung bei den Wiener Atomverhandlungen mit dem Iran unter Umständen nicht zustimmen. Die Vereinbarung mit dem Iran stehe vor dem Abschluss, sagte der russische Außenminister Sergej Lawrow am Samstag. Allerdings seien “in letzter Zeit Probleme aus der Sicht der Interessen Russlands aufgetreten”.
"Sanktions-Lawine" gibt Russland zu Denken
Lawrow verwies auf die “Lawine aggressiver Sanktionen, die der Westen wegen des Ukraine-Konflikts losgetreten hat”. Moskau benötige nun “schriftliche Garantien” der USA, dass die Sanktionen Russlands Rechte im Rahmen des Atomabkommens nicht beeinträchtigen würden. Es gehe um “uneingeschränkten Handel, wirtschaftliche und investive Zusammenarbeit sowie militärisch-technische Kooperation mit dem Iran”.
Signale deuten auf baldige Einigung hin
Seit einigen Wochen gibt es Signale, die auf eine baldige Einigung bei den in Wien stattfindenden Verhandlungen über das Atomprogramm mit dem Iran hindeuten. Die USA hatten 2018 unter dem damaligen Präsidenten Donald Trump das Atomabkommen von 2015 aufgekündigt und ihre Wirtschaftssanktionen gegen Teheran wieder in Kraft gesetzt. Danach zog sich auch der Iran schrittweise aus der Vereinbarung zurück und fuhr sein Atomprogramm hoch. Unter dem neuen US-Präsidenten Joe Biden kamen die Gespräche über ein neues Abkommen wieder in Gang. Das Abkommen soll den Iran daran hindern, ein Atomwaffenprogramm aufzubauen, und ihm zugleich ermöglichen, Atomenergie zu friedlichen Zwecken zu nutzen. Russland ist ein wichtiger Investor in das iranische Atomprogramm.
Mit der Internationalen Atomenergie-Agentur (IAEA) will der Iran die verbliebenen Differenzen über sein Atomprogramm ausräumen. “Wir haben beschlossen, dass wir bis Juni dieses Jahres der IAEA die notwendigen Dokumente zur Verfügung stellen werden”, sagte Irans Atomchef Mohammad Eslami am Samstag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit IAEA-Chef Rafael Grossi in Teheran. Dieser Schritt soll eine konstruktive und professionelle Zusammenarbeit Irans mit der UNO-Atombehörde in der Zukunft ermöglichen, betonte der Atomchef und Vizepräsident.
Angebliche iranische Atomwaffenanlagen als "letzter Knackpunkt" der Verhandlungen
Details zu den Dokumenten nannte Eslami nicht. Beobachtern zufolge handelt es sich voraussichtlich um den erneuten Zugang der UNO-Behörde zu den Atomanlagen, den IAEA-Kameras sowie zu Geheimdienstberichten über geheime Atomaktivitäten im Iran. Bisher hatte der Iran von der IAEA gefordert, die Überprüfung westlicher und israelischer Geheimdienstberichte über angebliche Atomwaffenanlagen einzustellen und sich lediglich auf technische Inspektionen zu konzentrieren.
Grossi machte deutlich, es sei Aufgabe der IAEA, solchen Angelegenheiten nachzugehen, egal über welche Quellen. “Ohne eine Zusammenarbeit des Iran diesbezüglich wäre auch eine Einigung bei den Atomverhandlungen schwer machbar”, sagte der IAEA-Generaldirektor in Teheran. Auch bei den laufenden Verhandlungen in Wien zur Wiederherstellung des Wiener Atomabkommens galt dieses Thema als einer der letzten Knackpunkte vor einer eventuellen Einigung.
Kommt Lawrow nach Wien?
Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) wollte Berichte, wonach auch Lawrow aufgrund der Iran-Gespräche demnächst in die Bundeshauptstadt kommen könnte, am gestrigen Freitag in Brüssel nicht bestätigen. Er würde seinen russischen Amtskollegen jedenfalls im Rahmen der Atomverhandlungen mit dem Iran in Wien willkommen heißen, sagte er. “Ich höre, dass sie in der Zielgerade” seien. “Und selbstverständlich, auch wenn der russische Kollege nach Wien kommt, im Rahmen dieser Verhandlungen, wird er auch willkommen geheißen.”Wien steht auf jeden Fall bereit als Ort der Begegnung.”
Kommentare
Ich finde es schon peinlich, jedesmal wenn Irangespräche waren, gab es einen Politskandal. Bananenstaat.
Schon langsam wird’s Zeit das der Westen ein wenig nachdenkt. Nicht blindlings Sanktionen verhängen. Putin ist gefährlich und ohne verhandeln wird’s nicht gehen.
putin hat vehandelt aber er hat schon lange gewusst das er in die ukraine einmaschiert. er hat gelogen daher hat er sich in der ganzen welt isoliert. putin braucht im kreml erfolge sonst ist er weg. wer will noch mit jemanden verhandeln der so viel blut an den händen hat. seine freunde im kreml werden immer weniger. im kreml haben sehr viele kinder und enkelkinder und die wollen keinen atomkrieg oder dass ein atomkraftwerk beschoßen wird. dass mus putin seinen wenigen übriggebliebenen im kreml erklären. es wird täglich schwieriger für putin.
Der Iran und Russland haben sich schon längst abgesprochen. Das ist jetzt keine besondere Ankündigung von S. Lawrow, sondern schon längst Agenda. Das weiss man in Washington, das weiss man in Europa.
“Lieber Urahn aus Iran als Uran im Urin” Zitat Ottfried Fischer
Warum sollte Russland zustimmen ?
So wie du mir (USA/Biden) so ich Dir.
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