Langsam wird das Personal für Straßenblockaden knapp. In Wien sitzen seit Anfang der Woche inzwischen fünf Klima-Kleber der “Letzten Generation” in Haft. Nachdem am Montag ein Trio hinter Gitter wanderte, sitzt seit Dienstag auch Anja Windl (27) ein. Sie musste gemeinsam mit einer weiteren Aktivistin eine primäre Freiheitsstrafe antreten. Es ist dies die höchste Sanktion mit Verwaltungsstrafrecht und wird verhängt, wenn Delinquenten ihre Verwaltungsstrafen konsequent nicht bezahlen.

Am Montag traten jene drei Chaoten ihre Haft im Polizeianhaltezentrum Rossauer Lände an , die im November 2022 das Gemälde “Tod und Leben” von Gustav Klimt im Wiener Leopoldmuseum mit Ölfarbe übergossen hatten – der eXXpress berichtete. Nur einen Tag später folgten Windl und ihre Gesinnungsfreundin.

Haftbescheid öffentlichkeitswirksam an Esel verfüttert

Windl, die aus der Nähe von Straubing in Niederbayern stammt und in Österreich studiert, gilt als eines der bekanntesten Gesichter der “Letzten Generation”, war praktisch an allen nennenswerten Blockaden der selbst ernannten Klimaretter beteiligt und klebte sich immer wieder auf Straßen fest. Entsprechend häufig wurde sie mit Verwaltungsstrafen belegt, die sie schon aus Prinzip nicht bezahlte. Als ihr kürzlich in Konsequenz ein Haftbescheid zugestellt wurde, lud sie ein Video auf Instagram hoch, auf dem sie das amtliche Schreiben an einen Esel verfütterte: “Ja schau mal, schmeckt der Primärarrest gut? Der schmeckt nicht so, hä?”, fragt Windl im Video. “Der schmeckt doch ein bisschen scheiße”, kommentiert sie, während das Tier an einem Stück Papier kaut. Den angebissenen Bescheid hielt sie dann in die Kamera.

Den jetzt erfolgten Haftantritt kommentierte “Klima-Shakira” sachlicher: “Das, was mir Panik macht, ist nicht die Haftstrafe. Es ist die eskalierende Klimakatastrophe. Ganz Süddeutschland, Regionen in Ober- und Niederösterreich und Vorarlberg stehen unter Wasser – und wir, die das verhindern wollen, werden weggesperrt”, sagte Anja Windl.