Wenn es um die Verweigerung des Militärdienstes geht, versteht Russland keinen Spaß. Mit anderen Worten: Wer den Wehrdienst nicht absolviert, muss mit harten Konsequenzen rechnen. Das hat nun auch der Eishockey-Spieler Anvar Sulejmanow am eigenen Leib erfahren. Zunächst tauchten brisante Informationen darüber auf, dass er sogar die Polizei bestochen hat, um dem Wehrdienst zu entkommen. Nun bekam er eine fünfjährige Haftstrafe auf Bewährung aufgebrummt. Der Eishockey-Spieler bekannte sich vor Gericht schuldig.

Allerdings ist dies nicht der einzige Fall. Auch Mikhail Worobjow und Wladislaw Lukin müssen sich demnächst vor Gericht verantworten.

Zuletzt machte auch der Torhüter Fedotow Schlagzeilen, als er vor dem Start der NHL in seinem Land festgenommen und in den Krieg ziehen musste. Es gab auch Gerüchte, dass der russische Flügelspieler Kirill Kaprizow in einen Skandal um gefälschte Militärausweise verwickelt war. Dies erwies sich jedoch als unwahr. So konnte Kaprizow in die USA zurückkehren. Dort kann er sich nun auf den Start der neuen Saison in der National Hockey League vorbereiten.

Unmittelbar nach Bekanntwerden dieses Vorfalls kamen auch weitere Fälle ans Tageslicht. Drei weitere Spieler sahen sich mit Problemen konfrontiert, da sie die Polizei bestochen hatten. Dadurch wollten die Eishockey-Spieler den Wehrdienst umgehen. Konkret handelte es sich dabei neben Sulejmanow um Michael Worobjow (St. Petersburg) und Wladislaw Lukin (Ufa).

Weitere Eishockey-Spieler involviert

Sulejmanow wurde wie vorhin schon erwähnt zu fünf Jahren Haft auf Bewährung verurteilt. Das Gericht befand den Torhüter (22) wegen versuchter Bestechung für schuldig. Darüber hinaus forderte die Staatsanwaltschaft eine Geldstrafe von drei Millionen Rubel (49.560 Euro). Die Anwälte des Spielers verzichteten darauf, Berufung einzulegen. Der Richter meinte nach der Urteilsverkündung: “Es wird eigentlich eine Verschiebung des Militärdienstes sein, es wird die Karriere des Spielers in keiner Weise beeinträchtigen.”

Am 6. September musste sich auch Worobjow vor Gericht verantworten. Dieser wird beschuldigt, Bestechungsgelder in Höhe von 200.000 Rubel (3300 Euro) bezahlt zu haben. Der Empfänger des Bestechungsgeldes wurde übrigens festgenommen, obwohl er betonte, das Geld nie erhalten zu haben. Am 22. September darf Wladislaw Lukin auf der Anklagebank Platz nehmen.