Sie haben schon wieder zugeschlagen. Die Umweltaktivisten machen auch vor den US Open nicht halt. Aufgrund von Protestaktionen hat sich New York dazu entschieden, die Anzahl der Polizisten zu erhöhen. So sind Beamte sowohl in Uniform als auch in Zivil, an den Eingängen und auf der Anlage im Einsatz. Das sagte Chris Widmaier, Sprecher des veranstaltenden US-Tennisverbands, am Freitag in New York. Zudem seien die Besucher aufgerufen, ungewöhnliche Vorkommnisse zu melden. “Wenn Sie etwas sehen, sagen Sie etwas”, sagte Widmaier als Maxime.

Während des Halbfinal-Duells zwischen der US-Amerikanerin Coco Gauff und der Tschechin Karolina Muchova am Donnerstagabend (Ortszeit) hatten mehrere Aktivisten mit Rufen das Spiel gestört. Einer von ihnen klebte sich mit den nackten Füßen auf dem Boden der Tribüne fest. Das Spiel musste für knapp 50 Minuten unterbrochen werden.  Es wurden insgesamt vier Personen aus dem Arthur Ashe Stadium gebracht, sie kamen nach Angaben der Organisatoren in Polizeigewahrsam.

Festnahmen bei Snooker-WM im April

Es ist nicht das erste Mal, dass Umweltaktivisten bei einem Sport-Event für Aufsehen sorgen. Bereits in Wimbledon haben Aktivisten der Gruppe “Just Stop Oil” den “heiligen Rasen” gestürmt. Die Gruppe fordert das Ende von neuen Öl-, Gas- und Kohle-Projekten. Auch in der Formel 1 und in der Formel E haben die Aktivisten schon mit diversen Aktionen auf sich aufmerksam gemacht.

Bei der Snooker-WM in England gab es im April sogar Festnahmen. Ein Mann sprang im Crucible Theatre während der Begegnung zwischen Robert Milkins und Joe Perry auf einen der beiden Billardtische. Anschließend verteilte er eine orangefarbene, pulverartige Substanz auf dem Tisch. Eine Frau versuchte, auf den anderen Tisch zu gelangen. Dies verhinderte der belgische Schiedsrichter Olivier Marteel jedoch, in dem er die Protestierende festhielt. Auch hier übernahm die Aktivistengruppe “Just Stop Oil” online die Verantwortung für die Störaktion.

Unterdessen haben der US-Amerikaner Rajeev Ram und der Brite Joe Salisbury den dritten US-Open-Titel im Doppel in Folge gewonnen. Das Duo besiegte am Freitag im Finale die indisch-australische Paarung Rohan Bopanna/Matthew Ebden nach Satzrückstand mit 2:6,6:3,6:4. Ram/Salisbury, die damit ihre Siegesserie in Flushing Meadows auf 18 Matches verlängerten, schafften in der Open-Ära als Erste im Männer-Doppel drei US-Open-Titel in Serie. Zuletzt war dies Tom Bundy und Maurice McLoughlin (beide USA) von 1912 bis 1914 gelungen.