Grund für die überraschende Entscheidung sind Verfahrensfehler während des Prozesses. Die Richter bemängelten, dass Zeugenaussagen über angebliche frühere sexuelle Übergriffe Weinsteins gegen andere Frauen zugelassen wurden, die nicht Teil der Anklage waren. Weinsteins Anwälte hatten die Aufhebung des Urteils gefordert. Die Folge: Der Fall muss neu verhandelt werden.

Weinstein wurde 2020 im US-Bundesstaat New York wegen Sexualverbrechen verurteilt und sitzt derzeit eine langjährige Haftstrafe ab. Bei dem Prozess wurde er wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung zu 23 Jahren Haft verurteilt. In einem weiteren Strafprozess in Los Angeles kamen im Februar 16 Jahre Gefängnis dazu.

Der erste Weinstein-Prozess markierte einen Meilenstein der Rechtsgeschichte. Der Fall hatte damals die #MeToo-Bewegung maßgeblich mit ausgelöst. Seit 2017 haben mehr als 80 Frauen Weinstein öffentlich sexuelle Übergriffe vorgeworfen