Der grundsätzliche Plan ist schon ein halbes Jahrhundert alt: In den frühen 1970er-Jahren entstand die Idee für den Bau einer Westtangente und einer vierten Linzer Donaubrücke, um den Stau in Linz zu reduzieren. In den 1980ern scheiterte das Projekt vorerst an den Protesten der Bevölkerung und wohl auch am Geld. Im Jahr 2000 verständigten sich Land und Stadt auf einen Neustart und 2004 wurde das Prestigeprojekt beim Verkehrsministerium eingereicht.

Ursprünglich war geplant, dass der Westring im Norden der Stadt in Urfahr von der Mühlkreisautobahn (A7) abzweigt, im Westen um die Stadt herumführt und weiter südlich beim Knoten Hummelhof wieder in die A7 mündet. Unter der damaligen Infrastrukturministerin Doris Bures (SPÖ) beschloss man 2011 auf den Nordteil zu verzichten und nur den Südteil zu bauen. Das Rumpf-Projekt sieht eine 4,7 Kilometer lange Strecke von der Westbrücke bis zur Anschlussstelle Donau-Nord vor. Davon verlaufen etwa vier Kilometer unterirdisch.

Erst mit weiterer Verzögerung werden Autos über die neue Donaubrücke rollen – dafür wird das gesamte Unterfangen deutlich teurerAsfinag

Westbrücke wohl erst 2035 befahrbar

2009 war erstmals ein Baubeginn vorgesehen, dafür waren auch bereits Häuser entlang der Trasse abgelöst worden. Der Baustart verschob sich aber durch Einsprüche – im UVP-Verfahren gab es etwa 2000 Stellungnahmen – immer wieder. Nach einem verfrühten Spatenstich im Landtagswahlkampf 2015 begann schließlich 2019 tatsächlich der Bau der ersten Etappe. Diese umfasst die Donaubrücke samt Stollen für die Auf- und Abfahrten zur Rohrbacher Straße (B127) nördlich und zur Eferdinger Straße (B129) südlich des Flusses.

Im Herbst 2024 soll die Brücke samt den Zu- und Abfahrten für den Verkehr freigegeben werden. Der Baustart für die zweite Etappe, eines 2,4 Kilometer langen Tunnels durch den Freinberg, verzögert sich um bis zu eineinhalb Jahre und der Bau des dritten Abschnitts, der Lückenschluss zur Mühlkreisautobahn samt Westbrücke, soll erst 2035 statt wie bisher geplant 2032 fertig sein. Die Gesamtkosten werden mittlerweile mit 1,19 Milliarden Euro angegeben. 85 Prozent davon trägt die Asfinag, zehn das Land Oberösterreich und fünf die Stadt Linz.