Militärexperten sehen dieses aktuelle Geschenk von Berlin an Kiew nicht wirklich als Zeichen dafür, dass für die Ukraine im Krieg gegen die Russische Föderation alles gut laufen würde: Immerhin sind die Leopard 1A5-Kampfpanzer schon 20 Jahre im Depot der Bundeswehr – dass diese jetzt reaktiviert werden müssten, deutet auf eine eher triste Versorgungslage mit modernen Panzerwaffen und auch von hohen Verlusten der ukrainischen Streitkräfte hin.

Die zehn Leopard 1A5, die jetzt von Deutschland in die Ukraine gehen, wurden im Jahr 1986 kampfwertgesteigert, das heißt: Die Umrüstung umfasste eine Verbesserung der Erstschusstreffer-Wahrscheinlichkeit aus der Bewegung sowie eine Verkürzung der Reaktionszeit durch eine neue Feuerleitanlage EMES 18 (angepasste FLA des Leopard 2 mit stabilisiertem Hauptzielfernrohr (HZF) und Laserentfernungsmesser, jedoch ohne Waffennachführanlage (WNA)), eine Verbesserung des ABC-Schutzes, eine Winkelspiegelwaschanlage für den Fahrer, verstärkte Schwingarmlagerungen und eine Feldjustier-Anlage. Eine weitere Änderung war die Vorbereitung zur Aufnahme der 120-mm-Bordkanone des Leopard 2.

Ein Kampfpanzer der Leopard 1-Serie.

Deutschland schickt auch 13,1 Millionen Schuss Munition für Handfeuerwaffen

An der Kontaktlinie zu den russischen Truppen kann aber auch der Leopard 1A5 durchaus noch nützlich sein – so lange diese deutsche Kampfpanzer auf ältere Typen der russischen Armee treffen: Die T-72- oder T-80-Modelle der Russischen Föderation sind ebenfalls etwa 40 Jahre alt. Besonders problematisch für die ukrainischen Besatzungen in den nun gelieferten alten deutschen Leopard 1A5-Panzern sind moderne Panzerabwehrlenkwaffen.

Außerdem wird die deutsche Regierung der Ukraine weitere 13,1 Millionen Schuss Munition für Handfeuerwaffen liefern, ebenso ein Luftraumüberwachungs-Radar vom Typ TRML-4D, das mit dem Flugabwehrsystem IRIS-T zum Einsatz kommt. Deutschland schickt auch ein Feldhospital, vier Schwerlastsattelzüge sowie 16 Aufklärungsdrohnen vom Typ Vector.

Leopard 1-Panzer aus Deutschland gingen vor Jahren auch an Brasilien.