
Weiterer Bewerber für ORF-Chef: „Gebühren? Steuerzahler springt da im Quadrat!“
Die Wahl zum ORF-General wird immer mehr zum Krimi. Bis Dienstag um 12 Uhr konnten Stiftungsräte noch Kandidaten nachnominieren. Nur einer der Bewerber kommt bislang von außen – Medienmanager Harald Thoma.
„Das sind praktisch alles Gewächse aus dem Haus, die jetzt Verbesserungsvorschläge bringen. Wenn man jahrelang im Haus ist, hätte man diese Verbesserungen ja schon längst vornehmen können“, erklärt Thoma seine Bewerbung. Fachlich sieht sich der erfahrende Medienmanager bereits jetzt an Spitze des Bewerberfeldes. Ob es bei der Wahl am Ende um das Fachliche gehen wird, ist dahingestellt.
Gute Gene
Thoma hat das Medienmachen im Blut. Er hat für ABC Disney gearbeitet, für Universal Studios, war in Deutschland Programmdirektor der Sender 13th Street und Universal Studios, hat Absolutfilm aufgebaut und geleitet.
Alles eine Frage der Gene?: Sein Vater Helmut Thoma war jedenfalls ORF-Rechtschef – ist vielen aber sicher besser als Gründer des deutschen Privat-Riesens „RTL“ bekannt.
Vermisst ein Ziel beim ORF
Harald Thoma jedenfalls vermisst beim ORF auch ein unternehmerisches Ziel. Und auch die GIS-Gebühren beschäftigen ihn. Abgeltung von Gebührenbefreiungen, wie sie etwa ORF-1-Managerin Lisa Totzauer in ihrer Bewerbung fordert, sieht Thoma als “Unding, dass der Staat da einspringen soll. Der österreichische Steuerzahler springt da im Quadrat vor Ärger.” Auch eine geforderte automatische Inflationsanpassung der Gebühren sei “natürlich schön und bequem”, zitiert der „Standard“.
"Nicht alle Stellen nachbesetzen"
Personal möchte er indes nicht abbauen. Zumindest nicht aktiv. Denn 600 ORF-Mitarbeiter gingen in den nächsten Jahren ohnehin in Pension. Und da müsse man ja nicht alle Stellen nachbesetzen. Thoma verweist auf Parallelstrukturen, etwa in der ORF-Information, die mit dem neuen, 2022 zu beziehenden Newsroom effizienter werden könnten. Und er sagt, er wolle Kooperationen ausbauen – mit regionalen Privatsendern in den Landesstudios, mit deutschen öffentlich-rechtlichen und auch mit US-Studios und -Plattformen – “die sind an lokalen Inhalten interessiert”.
Kommentare
Österreich ist ein freies, demokratisches Land. Mit freien Wahlen und freier Meinungsäußerung. Jeder Bürger mit einer Wahlstimme darf in Österreich seinen Bundespräsidenten wählen. Die Gebührenzahler dürfen ihr Oberhaupt für das öffentlich-rechtliche Fernsehen nicht wählen. Sie müssen sich dem Willen und der Wahlentscheidung von hausinternen Gremien unterordnen. Mit Freiheit und Demokratie hat das zumindest beim öffentlich-rechtlichen Fernsehen in Österreich nichts zu tun. Wenn ich als Gebührenzahler frei wählen könnte, ich würde meine Stimme dem Herrn Thoma geben! Der ORF braucht dringend einen Visionär von außerhalb. Einen mit frischen Ideen und frei und unabhängig von alt eingesessenen ORF Strukturen. Herr Thoma hat das, was den alten ORF Mumien schon lange fehlt… Biss, Können, Erfolgswillen, frische Ideen und das nötige Fernseh Know-How.
Die Programme und Sendungen sind beim ORF wenigstens großteils noch auf gutem Niveau. Wenn das dann so wird wie bei RTL, na dann gute Nacht, tiefer geht’s nämlich nicht mehr!
RTL gehört zum ideologisch weit links stehenden Bertelsmann Konzern. Könnte also auf rotgrünekathol. Stimmen zählen, die aber für Wrabetz gehen…
ob das den Stiftungsrat freuen wird, dass da einer von außen kommt…. Nach dem Motto: Da könnt ja jeder kommen…
Wünschenswert wäre es wenn endlich mal ein frischer Wind wehen würde.
Na, wenn er das tatsächlich verwirklichen könnte was er so anspricht, wär ihm meine Stimme sicher!
Der ORF braucht dringendst eine “Blutauffrischung” und die kann nur von außerhalb kommen!