“Wir haben die Leopard-Kampfpanzer ja nicht für eine Parade erhalten. Oder dafür, dass sich Politiker damit fotografieren lassen können. Sie wurden für den Krieg geliefert. Aber ein Leopard 2 auf dem Schlachtfeld ist kein Leopard, sondern ein Ziel”, sagte der ukrainische Armeechef Valerii Fedorovych Zaluzhnyi (50) erst kürzlich in einem Interview mit der Washington Post sehr deutllich, wie er die Kampfkraft der in Deutschland hergestellten Panzer bewertet. Immerhin verlor die Ukraine gleich in den ersten Tagen der Gegenoffensive mehrere dieser Kampfpanzer an der Front.

Die Kritik an den westlichen Verbündeten, ohne die der Krieg gegen die russische Armee schon längst verloren wäre, wird in Kiew jedenfalls lauter: So kursiert die Meinung, dass “der Westen gar nicht will, dass wir mit mehr und besseren Waffen Russland besiegen” – Kiew sollte mit einem Scheitern der Gegenoffensive und den ständigen großen Verlusten zu einem Friedensschluss gezwungen werden.

Valerii Zaluzhnyi, der Armeechef der Ukraine.

Soll die aktuelle Kommunikationslinie der Ukraine auf eine Niederlage vorbereiten?

Militäranalysten und Blogger, die Geheimdienstquellen zitieren, meinen nun auf Social-media-Kanälen, dass die Schuldzuweisung an die NATO-Mächte eine neue klare Vorgabe für die Kommunikation der ukrainischen Regierung sei: Die Armee wäre natürlich in der Lage gewesen, die russischen Streitkräfte zu besiegen und die besetzten ukrainischen Landesteile zu befreien – aber die bisherigen Unterstützer der Ukraine hätten nicht das gewünschte Ausmaß an Waffensystemen, Munition und auch nicht die geforderten F-16-Jets geliefert.

In Washington sieht der US-Präsident die Lage im Osten der Ukraine wesentlich positiver: Joe Biden meinte wörtlich, “Russland hat den Krieg in der Ukraine bereits verloren”.

Die aktuelle Situation im Kriegsgebiet.

Wofür soll sich die Regierung der Ukraine entscheiden?