“Das sind die ersten Opfer des Gasmangels”, titelt aktuell die News-Plattform “Tichys Einblick” und nennt die Namen jener Unternehmen, die bereits ihre Produktion auch aufgrund der hohen Energiepreise einbremsen oder sogar komplett einstellen mussten.

Der bekannte Fliesenproduzent Villeroy & Boch schließt sein Stammwerk im saarländischen Mettlach zu Jahresende und will die gesamte Produktion in die Türkei verlagern: „Extrem hohe Kosten für Energie, Transporte, Verpackung und Rohstoffe sowie das hohe Lohnniveau in Deutschland machen die Produktion von Fliesen wirtschaftlich unattraktiv”, teilte V & B Fliesen mit.

Österreich wird eigentlich über die Sojus- und Druschba-Pipelines versorgt - aber auch über diese Leitungen kommt aktuell viel weniger Gas. Und Nord Stream 1 ist nun für zehn Tage ganz zu.

Teures Gas macht auch den Strom teurer

Auch der größte deutsche Aluminiumhersteller ist von der Gas-Krise betroffen: Das Familienunternehmen Trimet in Essen und Voerde fährt seit Herbst 2021 die Produktion um 50 Prozent herunter, in Hamburg um 75 Prozent. Grund für die Einschränkungen: Trimet könnte ohne die Produktions-Drosselung die Stromkosten nicht mehr begleichen. Denn mit dem Anstieg der Gaspreise sind die Strompreise gestiegen.

Zahlungsunfähig ist nun sogar die DMV (Deutsche Metallveredelung GmbH.) in Lennestadt. 100 Beschäftigte verlieren ihre Jobs. Der Grund: ebenfalls die gestiegenen Strom- und Gaspreise.

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Energiekosten haben sich in einem Jahr verdoppelt

Die Situation wird in Österreich bald ähnlich sein: Stahl- und Papierindustrie sind die größten Gass-Verbraucher, dann gleich die Lebensmittelindustrie. Wird die Produktion gedrosselt, fallen rasch auch hunderte, tausende Arbeitsplätze weg.

Und die Preise werden nicht sinken, schreibt “Tichys Einblicke”: “Die Kurve zeigt weiterhin steil nach oben, sowohl für Haushalts- als auch Industriekunden. Sollte Ende Juni tatsächlich kein Erdgas mehr via Nord Stream 1 kommen, wird es wohl noch mal einen deutlichen Aufschlag geben. Matthias Fifka, Wirtschaftswissenschaftler von der Universität Erlangen-Nürnberg sagte in einem Gespräch bei ,Phoenix der Tag’: ,Von März 2021 bis März 2022 haben sich die Energiekosten verdoppelt.'”