Das geht aus dem aktuellen Remax-Immobilienbericht für das erste Halbjahr hervor. Besonders hart traf es die beliebten Doppel- und Reihenhäuser, die bei Familien so begehrt sind.

Vor allem Immobilien mit Preisen zwischen 400.000 und 1 Million Euro seien vom Nachfragerückgang massiv betroffen, so Anton Nenning von Remax in einer Aussendung. Doppelhaushälften und Reihenhäuser würden als besonders finanzierungsabhängig gelten und hätten mit einem Rückgang um ein Drittel die höchsten Einbußen verzeichnet. Die Nachfrage nach Einfamilienhäusern und Villen sei nur um 16 bis 17 Prozent zurückgegangen. Gebäude am See seien sogar viel stärker nachgefragt als im Vorjahr, Waldstücke, Weingärten, Seegrundstücke oder Kleingärten seien von den Entwicklungen “völlig unbeeindruckt”.

Alle Bundesländer verzeichnen Rückgang

Im ersten Halbjahr 2023 wurden rund 58.000 Objekte verbüchert, um 16.000 weniger als vor einem Jahr. Alle Bundesländer verzeichneten ein Minus, in Wien und Niederösterreich fiel es mit jeweils über 3.000 zwar in absoluten Zahlen am stärksten aus, Salzburg und Vorarlberg waren aber mit Rückgängen von jeweils über 30 Prozent anteilsmäßig am stärksten betroffen. Die meisten Objekte wechselten in Niederösterreich den Besitzer oder die Besitzerin (knapp 12.000), die Steiermark hat Wien hauchdünn vom zweiten Rang verdrängt (jeweils rund 9.300). Das Burgenland hat den letzten Platz an Vorarlberg abgegeben.

“Die regionalen Unterschiede weisen deutlich auf den Finanzierungszusammenhang hin. Dort, wo Immobilien billiger sind und damit weniger zu finanzieren ist, ist der Einbruch der Verbücherungen gering”, so Remax-Managing Director Bernhard Reikersdorfer.

Talsohle noch nicht erreicht - weiteres Minus erwartet

Der Wert der Grundbucheintragungen fiel um über 5 Mrd. Euro auf 16,6 Mrd. Euro. Fast die Hälfte des Rückgangs entfiel dabei auf Wien. Allerdings hatte das Vorjahr einen absoluten Rekordwert bei den Transaktionen gebracht, der Wert der Immobilienverkäufe war im ersten Halbjahr 2023 immer noch – nominell – der drittbeste der Geschichte, erinnert Remax.

Die aktuellen, vorläufigen Zahlen für Juli und August deuten auch nicht darauf hin, dass die Talsohle bereits erreicht wäre, so Remax. Junge Paare und Jungfamilien würden am stärksten unter den strengeren Kreditvergaberichtlinien leiden. Die Entwicklung treffe aber auch das Baugewerbe, die Fertighausindustrie und das Baunebengewerbe mit Milliarden an Umsatzrückgängen.