Die Grazer waren in der Anfangsphase die spielbestimmende Mannschaft. Große Chancen waren in diesem Spiel zunächst jedoch nicht vorzufinden. Die Klagenfurter hatten in der 7. Minute die erste Halbchance. Moreira setzte sich gegen zwei Grazer durch und steckte anschließend auf Binder durch. Dieser spielte den flachen Ball in den Fünfmeterraum. Allerdings kommen weder Soto noch Irving heran. Die Mannschaft von Peter Pacult verteidigte kompakt. So blieb es nach der ersten Spielhälfte beim 0:0.

Nach dem Seitenwechsel überschlugen sich die Ereignisse, die Sturm erst hadern ließen: Affengruber vergab nach Horvat-Hereingabe eine Topchance (48.), ehe VAR-Prüfungen anstanden: Schiedsrichter Josef Spurny nahm ein vermeintliches Abstauber-Tor von Emanuel Emegha nach Studium der TV-Bilder zurück. Der Körpereinsatz von Albian Ajeti in der Entstehung gegen Nicolas Wimmer war laut Auslegung der Unparteiischen zu forsch. Kurz darauf foulte Andy Irving mit Horvat den besten Sturm-Akteur an diesem Tag an der Strafraumlinie. Wieder wurde Spurny vom VAR hinterfragt, blieb aber bei seiner Entscheidung. Kiteishvili scheiterte mit dem schwach geschossenen Versuch an Menzel. Ilzer schüttelte an der Linie ungläubig sein Haupt, sah in der 62. Minute aber den Knoten doch platzen. Nach feiner Prass-Vorarbeit legte Horvat den Ball an Menzel vorbei zum 1:0.

Im Spiel der nunmehr schiefen Ebene hatten die Gäste Chancen, nachzulegen. Alexandar Borkovic nach einer Standardsituation (67.), Emegha mit technischer Unzulänglichkeit (68.) und Joker Manprit Sarkaria (74.) hatten das 2:0 am Fuß. In der gleichen Tonart ging es im Finish weiter. Sturm war dem 2:0 näher, die Klagenfurter drängten erst spät auf den Ausgleich. Zu Beginn der siebenminütigen Nachspielzeit machte Sturm durch Gazibegovic alles klar. Auch dieses Tor zählte wegen eines strittigen Zweikampfs erst nach längerer VAR-Unterbrechung.

Salzburg muss sich erneut mit Unentschieden begnügen

Eine Woche nach dem 3:3 gegen die Wiener Austria forderte Salzburg-Trainer Matthias Jaissle ein anderes Gesicht. Die Bullen empfingen diesmal den LASK. Die formstarken Oberösterreicher wollten wiederum nach dem 2:1 gegen Sturm auch die Mozartstädter ärgern. Vor einem Monat konnte sich Salzburg beim letzten Aufeinandertreffen mit 2:0 in Linz behaupten.

Nach zehn Minuten nahm die Partie langsam Fahrt auf. Capaldo setzte einen Kopfball völlig freistehend am Tor vorbei (12.). In der 20. Minute hatte die Kühbauer-Elf den Torschrei bereits auf den Lippen. Zulj legt per Kopf zurück auf Talovierov. Dieser knallte den Ball mit Unterstützung der Unterkante der Latte in das Tor der Salzburger. Doch der Treffer zählte aufgrund einer Abseitsposition nicht. Die Salzburger taten sich auch in der zweiten Halbzeit gegen kompakte Linzer schwer.  Die zweite verlief ähnlich intensiv wie die erste Hälfte, Salzburg agierte etwas zielstrebiger. Nach gut einer Stunde erhöhte sich zudem der Druck auf die “Bullen” indrekt durch Sturms 1:0-Führung im Parallelspiel der Grazer in Klagenfurt. Jaissle brachte mit Noah Okafor und Junior Adamu für Sesko und Koita frische Kräfte im Sturm, Nennenswertes lieferte das vorerst aber nicht. Im weiter auf Augenhöhe verlaufenden Duell hätte auch der LASK durchaus in Führung gehen können, Top-Abschlusschancen hatten die Linzer aber nicht.

Der Druckanstieg in der Salzburger Offensive hätte sich im Finish fast noch ausgezahlt. Wieder aber war Schlager bei einem Schuss von Junior Adamu am Posten, Marvin Potzmann rettete nach dem Abpraller in extremis vor Capaldo (82.). Zu Beginn der Nachspielzeit musste Salzburg-Tormann Philipp Köhn gegen Robert Zulj eingreifen, in der nächsten Aktion krönte Schlager im unübersichtlichen Strafraumgeschehen seine starke Vorstellung mit guten Reaktionen (91.) und machte das dritte Heimremis des Meisters in Folge perfekt. Damit führen die Salzburger in der Tabelle nur noch zwei Punkte vor Sturm.