Während am Samstag in Europa in unzähligen Ländern in Europa erneut groß angelegte Demonstrationen gegen die Corona-Politik der jeweiligen Regierungen abgehalte wurden – so auch in Österreich, wo in Wien und Graz Demos stattfanden (der eXXpress berichtete) – galt und gilt der organisierte Widerstand in Kiew einer ganz anderen Sache: Und zwar der imminenten Bedrohung durch Russland.

In den vergangenen Tagen hat sich die Lage im schwelenden Ukraine-Konflikt trotz aller Bemühungen des Westens um Deeskalation weiter verschärft. Die USA warnten am Freitag gar davor, dass eine Invasion durch Russland schneller kommen könnte als gedacht – und zwar womöglich bereits in den nächsten Tagen, vielleicht sogar noch während der Austragung der aktuell stattfindenden Olympischen Winterspiele in Peking.

In der Folge verstärkten die USA ihr Truppenaufgebot in Europa zusätzlich und riefen Landsleute, die sich gerade in der Ukraine befinden, dazu auf, das Land zu verlassen, da eine Evakuierung durch ihr Mutterland schon bald nicht mehr möglich sei. Laut Medienberichten sollen Diplomaten in der US-Botschaft in der Ukraine bereits damit begonnen haben, heikle Dokumente zu verbrennen.

Mehrere europäische Länder folgten dem Beispiel der USA und riefen ihre Landsleute in der Ukraine zum Heimkommen auf, die niederländische KLM war am Samstag auch die erste Fluglinie, die alle Flugverbindungen in die Ukraine kappte.

Und die Ukrainer selbst? Im ganzen Land formiert sich seit Wochen der Widerstand in allen Altersgruppen – Frauen und Kinder üben sich im Hantieren mit Waffen (der eXXpress berichtete), Jung und Alt bringen demonstrativ zum Ausdruck, dass Putins Truppen – wenn sie einmarschieren sollten – kein freundliches Willkommen und definitiv kein einfacher Durchmarsch erwartet. Das zeigte auch der riesige Protestmarsch, welcher sich in der ukrainischen Hauptstadt Kiew am Samstag seinen Weg durch die Straßen bahnte: Tausende Menschen marschierten mit Bannern und Flaggen “bewaffnet” auf, um ein klares Signal zu setzen: “Die Ukrainer werden sich wehren”, stand etwa auf einem langen Banner, das die Vorhut an der Spitze des Protestantenzuges zur Schau trug.