Ein Burgschauspieler doch nicht. Es war vielfach die Reaktion, als der Kinder-Pornografie-Skandal um Teichtmeister in Wien durchsickerte. Über 70.000 abartiger Missbrauchsdarstellungen Minderjähriger über Jahre auf dem PC gehortet, eigene pervertierte Darstellungen angefertigt – der doch nicht. Von wegen! Eine Großrazzia in Frankreich hat jetzt wieder einmal offenbart, wie allgegenwärtig das Problem Pädophilie i.m Netz ist. 80 mutmaßliche Missbrauchstäter wurden festgenommen – quer durch alle Gesellschaftschichten.

Unter ihnen auch ein Kommunalpolitiker, zwei Lehrer, ein Erzieher in einem Heim für behinderte Kinder, Sporttrainer sowie ein Ingenieur, sagte der Leiter der neuen Jugendabteilung bei der Kriminalpolizei (Ofmin), Quentin Bevan.

Nach seinen Angaben konzentrierte sich die Polizei bei ihrer Suche auf Männer, die regelmäßig mit Kindern in Kontakt kamen. Bei Hausdurchsuchungen beschlagnahmten die Ermittler demnach mehr als 100.000 auf Computern, Festplatten oder anderen digitalen Medien abgespeicherte pädokriminelle Videos und Fotos. Einige von ihnen seien “extrem gewaltsam” gewesen, sagte Bevan.

Hinter den Fotos: Verletzliche Wesen, die missbraucht wurden

Die Ermittlungen hätten außerdem gezeigt, dass Nutzer von Kinderpornografie im Internet schließlich selbst zu aktiven Tätern werden könnten. Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin sprach auf X (Twitter) von einem “großen Schlag gegen die Pädokriminalität”. Nach seinen Angaben dauern die Ermittlungen weiter an. “Diese Fotos sind nicht virtuell, es gibt Tausende von Opfern, verletzliche Wesen, die vergewaltigt wurden und in vielen Fällen Folter und andere Grausamkeiten erlitten haben”, sagte Martine Brousse, die Vorsitzende des Vereins “Die Stimme des Kindes”.

Wie im Fall Teichtmeister. Auch da steckten hinter den Bildern im Internet reale Schicksale kleiner Kinder, die für die Gier Erwachsener missbraucht wurden.

Gefallener Burgtheater-Star Teichtmeister.