Auf Twitter können einige gar nicht glauben, was sie da hören. „Ist das echt? Echt jetzt?!?“, fragte eine Nutzerin. Der Tiroler FPÖ-Landeschef Markus Abwerzger schaltet sich ein: „Das ist echt.“

Es geht um eine Rede von FPÖ-Bundesrat Christoph Steiner (34), die zurzeit viral geht. In ihr berichtet der Freiheitliche über eine Burgenland-Exkursion bei einem Windpark und eine dort gefallene Wortmeldung. Steiner ist vom Tiroler Landtag entsandtes Mitglied des Bundesrates.

Steiner hielt seine Rede am Mittwoch, 7. Juni. Eine Woche später wird ein Ausschnitt davon auf Social-media eifrig geteilt.Screenshot/Youtube/Oesterreichzuerst

Anlass ist das im Bundesrat diskutierte Energieeffizienzgesetz von Klimaschutz-Ministerin Leonore Gewessler (Grüne). „Aber wir sehen ja die grüne Ideologie, wenn dann erzählt wird, dass gestern Teile des Bundesrates im Burgenland waren in einem Windpark und die Windräder sind still gestanden, weil kein Wind war“, beginnt der freiheitliche Politiker.

Was tun bei Windstille? Eine Grünen-Politikerin hatte einen Vorschlag. Steiner erzählt, gewandt an Gewessler: „Dann fragt eine Grüne von Ihnen, ob man die Windräder nicht elektrisch antreiben könnte.“ Lautes Gelächter bricht aus.

Applaus und Gelächter bei den FreiheitlichenScreenshot/Youtube/Oesterreichzuerst

„Also so viel zu den tollen Geistesblitzen Ihrer Kollegen hier in der Fraktion“, meint der Bundesrat

Mit Strom angetriebene Windkraftanlagen sind – sinnlos

Windräder sollen Strom erzeugen. Elektrisch betriebene Windräder sind – aberwitzig. Dass man Windräder mit Strom antreibt, damit sie wiederum Strom erzeugen, ist ähnlich sinnvoll, wie mit Schnee angetriebene Schneekanonen (die es natürlich nicht gibt).

Bei laufen Lüftchen drehen sich Windräder, bei Windstille nicht. Doch selbst bei schwachem Wind befinden sich die Anlagen quasi im „Leerlauf“ und produzieren keinen Strom. Erst wenn der Wind eine entsprechende Geschwindigkeit erreicht, wird auf Generatorbetrieb geschaltet.

Windräder können nicht permanent Strom erzeugen

Da starker Wind nicht sonderlich häufig ist, stehen Windräder einen Großteil des Jahres still. In dieser Zeit erzeugen sie ganz genau gar keinen Strom. Das ist eines der Hauptprobleme des erneuerbaren Stroms. Kritiker bestreiten daher, dass es ganz ohne fossile Energieträger – Kohle, Erdgas, Erdöl oder Uran für Kernkraft – eine ausreichende Stromversorgung gibt. Das gilt im Besonderen für Industrieländer wie Deutschland, aber auch für Österreich. Dennoch will man hierzulande bis 2030 ausschließlich erneuerbaren Strom verbrauchen. Deshalb soll auch die Windkraft massiv ausgebaut werden – um rund 120 Windkraftanlagen pro Jahr.

Die grüne Lösung für Windstille?

Ob die Wortmeldung einer grünen Politikerin tatsächlich stattgefunden hat, konnte der eXXpress bisher nicht überprüfen. Sollten aber die Grünen glauben, mit von Strom angetriebenen Windrädern ließe sich das Problem der Windstille meistern, könnte das ein Stück weit erklären, weshalb sie in diese Form der Energiegewinnung so große Hoffnungen setzen.