"Besonders gefährlich": Zehn Jahre Haft für Wiener Neonazi-Rapper
Der Neonazi-Rapper “Mr. Bond” (37) ist in Wien wegen nationalsozialistischer Wiederbetätigung zu zehn Jahren Haft verurteilt worden. Das Gericht ging davon aus, dass bei ihm eine “besondere Gefährlichkeit” vorliegt.
Wie der vorsitzende Richter in der Urteilsbegründung darlegte, sei die von der Staatsanwaltschaft angenommene “besondere Gefährlichkeit” des in rechtsextremen Kreisen populären “Mr. Bond” nicht von der Hand zu weisen. Dessen Songs seien “ein paar hunderttausend Mal” im Internet heruntergeladen worden. Diese Nachfrage sei “gerade für junge Zuhörer” attraktiv und lade “zur Nachahmung ein”, meinte der Richter. Bei einem Strafdrohung von bis zu 20 Jahren erscheine die verhängte Strafe schuld- und tatangemessen.
Sowohl “Mr. Bond” als auch sein ebenfalls zu mehrjähriger Haft verurteilter jüngerer Bruder blieben nach der Urteilsverkündung ruhig. Auch im fast bis auf den letzten Platz gefüllten Gerichtssaal kam es zu keinerlei Unmutsäußerungen. Unter den großteils jungen Zuhörern dürften sich kaum Fans des rechten Rappers befunden haben.
Dutzende Hasslieder
“Sämtliche Vorwürfe sind richtig”, hatte “Mr. Bond” am vergangenen Dienstag beim Verhandlungsauftakt erklärt. Er bekannte sich “vollinhaltlich schuldig” und erklärte: “Ich habe in der U-Haft erkannt, dass das falsch war. Ich war verblendet und erkenne erst jetzt die Tragweite meines Handelns.”
Der Bruder des rechtsextremen Rappers war teilweise geständig. Der 34-Jährige gab zu, Administrator einer rechtsextremen, judenfeindlichen Website gewesen zu sein, bestritt jedoch, Musikstücke seines Bruders im Internet hochgeladen zu haben.
Die Anklage warf “Mr. Bond” vor, mit seiner Musik und Videos den Nationalsozialismus, Adolf Hitler und die Massenvernichtung der Juden im Dritten Reich verherrlicht zu haben. Er hatte in der einschlägigen Szene Bekanntheit erlangt, indem er populäre Hits umtextete und die neuen Versionen via Internet verbreitete bzw. 2019 auf fünf CDs veröffentlichte. Aus der Rock-Ballade “(Everything I Do) I Do It For You”, mit der Bryan Adams vor 30 Jahren einen weltweiten Nummer 1-Hit landete, wurde dergestalt eine judenfeindliche Gewalt-Fantasie. Selbst vor einer Neufassung des Band Aid-Songs “Do They Know It’s Christmas?” machte “Mr. Bond” nicht Halt. Mehrere Dutzend Hass-Lieder, die sich nicht nur gegen Juden, sondern Farbige, Homosexuelle und Muslime richteten, waren von der Anklage umfasst.
Proteste gegen seine Verurteilung
“Mr. Bond” konnte über ein Paypal-Konto ausgeforscht werden, über das er Zahlungseingänge für seine Musik abgewickelt hatte. Er wurde am 20. Jänner 2021 in Wien festgenommen. Seither befindet er sich in U-Haft. In seiner Zelle erreichten ihn seither briefliche Fan-Botschaften von Rechtsextremen aus aller Welt, – darunter aus Kanada und den USA. In einschlägigen Foren wurden Spenden und Unterstützungserklärungen gesammelt. Vor mehreren Monaten wurde sogar vis-a-vis des Landesgerichts an der Fassade eines Hauses eine Fahne mit dem Schriftzug “Free Mr. Bond” angebracht.
Die Urteile sind nicht rechtskräftig. Das Brüderpaar erbat Bedenkzeit, die Staatsanwältin gab vorerst keine Erklärung ab.
Kommentare
Nicht, dass ich jetzt Mitleid mit ihm hätte und dass eine saftige Strafe dafür nicht gerechtfertigt wäre. Auch eine Haftstrafe.
Aber umgebracht hat er niemanden. Er hat eine Ideologie verherrlicht, die das getan hat.
Wenn man bedenkt, wie vergleichsweise milde die Strafen bei uns für Vergewaltigung und Mord sich, wenn sie von Schutzbefohlenen begangen werden, dann ist diese Schieflage für mich nicht erklärbar.
So viel hat auch noch keiner bekommen, der den IS verherrlicht hat. Und die sind den N…is durchaus ebenbürtig.
10 Jahre wegen Wiederbetätigung. Was hat er betätigt?
Gleichzeitig ein paar Monate Haft für einen islamischen Terroristen. Vergleichsweise.
Das ist in Diktaturen so üblich.
Systemkritik wurde immer härter bestraft als alle anderen Verbrechen. Wollen wir nicht vergessen, dass Wiederbetätigung bis zu Lebenslang reicht.
Wir sind schon lange in der DDR 2.0 angelangt. Wir beginnen es erst jetzt langsam zu merken, aber wir bringen es noch nicht mit dem Systemwechsel in Verbindung.
Unsere Ersparnisse werden gestohlen, Mangel beginnt sich auszubreiten, unsere Einkommen werden kleiner (Die Folge von “Alles wird teurer”). Ich bin 71. Ich kenne das. Ich hätte es vermeiden wollen. Die “Kinder an die Macht”, die uns alte, weiße Männer für Dumm hielten, wollen es offensichtlich auf die harte Tour lernen.
Systemkritik, Diktatur wohl geistig total devastiert! Jeder weiß, dass es im österreichischen Strafgesetzbuch ein Verbot der Wiederbetätigung und nationalsozialistischer Umtriebe gibt, mit den dazugehörigen Strafen. Das Sie 71 Jahre sind und nichts dazugelernt haben, beweist wie nötig diese Strafen sind. Ich gratuliere der Justiz, denn ich habe keine Lust, wie in anderen Ländern, diesen braunen, menschlichen Dreck auf unseren Straßen zu sehen oder nur zu hören.
Wie schaut’s eigentlich mit der Wiederbetätigung der linken Genossen aus? Die sind vom absoluten Verfall in den Stalinismus nicht mehr weit entfernt.
Vergewaltigt, aber klarerweise traumatisiert und fremde Stimmen hörend: Das trifft hier auch nicht zu.
Falsche Verteidigungsstrategie, falscher (selbst bezahlter oder überhaupt keiner) Anwalt.
Und die falsche Hautfarbe und falsche Muttersprache.
Pech gehabt.
Das Verbotsgesetz müsste an sich bekannt sein.
@fewe, dass Vergewaltigung eine Straftat ist, auch. Oder?
Da gibt es schlimmeres, als ein Lied zu singen. Was ist mit Mord durch Impfung, wie viele Politiker werden da wie lange inhaftiert??Keiner?? Aha
Haben die jemanden umgebracht???
Whow, der kriegt mehr Häfn, als Vergewaltiger und Kinderschänder….
Ja, das ist halt das Verbotsgesetz. In jedem Staat werden staatsgefährdende Taten unverhältnismäßig scharf bestraft. Bei uns ist sind es Huldiger der Naziideologie, in den USA Kommunisten etc.
Umgekehrt gibt es immer auch guten Hass. Also beispielsweise derzeit bei uns gegen weiße Männer oder bei den Nazis gegen Juden. Dann bekommt man eine Kunstförderung und wird gefeiert.
Das ist einfach so.
bei unseren linken richtern , kein wunder