Das geringe Risiko von Zwangsverkäufen und das gedämpfte Angebot einer rückläufigen Bauindustrie machen einen starken Rückgang der Immobilienpreise unwahrscheinlich, sagten Ökonomen der österreichischen Nationalbank in einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht. Auch wenn weitere moderate Rückgänge nicht auszuschließen sind, dürfte der Markt eher einem Szenario ähnlich dem der 1990er Jahre folgen, als auf eine starke Aufwertung eine lange Phase der Stagnation folgte.

„Das Risiko plötzlicher starker Preiskorrekturen wird derzeit als eher gering eingeschätzt“, heißt es in dem Bericht. Und: Die Entwicklung der Immobilienpreise sei aufgrund hoher Inflations-, Währungs- und Konjunkturrisiken „mit einem hohen Maß an Unsicherheit behaftet“.

Wiener Immobilien sind immer noch überteuert

Häuser in der Hauptstadt kosten 37% mehr als ihr impliziter Wert. Die österreichische Nationalbank sagte, dass die Daten des ersten Quartals, die Angebots- und Transaktionspreise umfassen, auf einen stagnierenden Markt hindeuten. Wohneigentum in Wien kostete im Zeitraum Jänner-März immer noch 0,8 % mehr als ein Jahr zuvor. Die Nationalbank veröffentlicht keine monatliche Aufschlüsselung der Daten. Als risikomindernde Faktoren verwiesen die Zentralbanker auf das Schuldenvolumen und eine Kreditlast, die im Vergleich zum Einkommen der Haushalte etwa halb so hoch ist wie der Durchschnitt der Europäischen Union.