Die Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW) gründet ein Zentrum für Antisemitismusforschung. Sie will damit eine entscheidende Lücke bei der Erforschung von Antisemitismus schließen, wie ÖAW-Präsident Anton Zeilinger unterstreicht. Im Mittelpunkt steht die interdisziplinäre Grundlagenforschung zu den Ursachen, Erscheinungsformen und Auswirkungen des gegenwärtigen Antisemitismus und Antizionismus in Österreich und Europa. “Da wird weltweit nur wenig gemacht”, sagt Zeilinger. Das Zentrum soll stufenweise erweitert werden: “Das ist ein Pflänzchen, das wir jetzt einmal wachsen lassen. Das darf man nicht übereilen.”

Edtstadler: Wollen Ursprünge des Antisemitismus kennen

Kanzleramtsministerin Karoline Edtstadler begrüßt diese Initiative: “Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit den Ursachen und Erscheinungsformen von Antisemitismus ist ein wesentlicher Teil unserer ganzheitlichen Strategie gegen Antisemitismus. Wer Antisemitismus effektiv bekämpfen will, der muss vor allem wissen, woher dieser kommt.”

Mit der Nationalen Strategie gegen Antisemitismus hat die Bundesregierung bereits Anfang des Jahres einen 38-Punkte-Plan mit ressortübergreifenden Maßnahmen in Bildung, Sicherheit, Justiz und Zivilgesellschaft vorgestellt. Edtstadler unterstreicht: “Die Strategie wird nur dann Wirkung zeigen, wenn wir die darin vorgesehen Maßnahmen auch rasch umsetzen. Dafür setze ich mich intensiv ein.” Die Kanzlerministerin freut sich, dass bereits zwei Monate nach Präsentation desPlans schon erste konkrete Ergebnisse sichtbar sind.