Mit über zwei Millionen Einwohnern zum 1. Oktober ist Wien nach Brelin, Madrid, Rom und Paris die fünftgrößte Stadt in der EU und die zweitgrößte deutschsprachige. Vor wenigen Jahren wurde die Dauer-“Konkurrentin” Hamburg überholt. Damit ist die Bundeshaupstadt jetzt in etwa so groß wie 1910, als 2,08 Millionen Menschen gezählt wurdem. Ihren bisherigen Tiefststand erreichte die Bevölkerungszahl 1988, als es nur noch 1,48 Millionen “Wiener” gab.

Mit rund 39 Prozent im Ausland geborener Bevölkerung ist Wien heute neben Brüssel eine der diversesten Millionenstädte der EU. Der Anteil stieg in den zurückliegenden beiden Jahrzehnten bedingt durch anhaltende Zuwanderungsgewinne aus dem Ausland stetig an. Serbien, Türkei und Deutschland sind heute die häufigsten Geburtsländer der nicht in Österreich geborenen Wienerinnen und Wiener. Während in den letzten Jahren die Bevölkerung mit Geburtsland Serbien kaum angestiegen ist und die mit Geburtsland Türkei bereits zurückging, hat sich die Anzahl der in Deutschland geborenen Wienerinnen und Wiener seit 2002 mehr als verdoppelt. Am stärksten angestiegen ist in den letzten 20 Jahren die Bevölkerung aus den neuen EU-Ländern in Mittel- und Osteuropa (vor allem aus Polen, Ungarn, Rumänien, Bulgarien und der Slowakei) sowie aus den Hauptflüchtlingsländern (vor allem aus Syrien und Afghanistan) und zuletzt aus der Ukraine.

Bevölkerung wird durch Zuwanderung jünger

Zuwanderung verändert nicht nur die ethnische Zusammensetzung, sondern auch die Altersstruktur der Wiener Bevölkerung. Wien galt in den 1970-er Jahren als eine der demographisch ältesten Städte der Welt.  Der ständige Zuzug von meist jungen Erwachsenen zwischen 18 und 30 Jahren hat dazu geführt, dass das Durchschnittsalter der Wiener Bevölkerung in den letzten Jahrzehnten wieder leicht gesunken ist. Seit 2015 ist Wien das jüngste Bundesland Österreichs mit einem relativ hohen Anteil an Erwerbsbevölkerung zwischen 15 und 64 Jahren (knapp 70 %) und einem relativ geringen Anteil an Pensionistinnen und Pensionistinnen über 65 Jahre (17 %).