Nach dem 0:5 in Spanien bei Villareal in der Conference League am Donnerstag wollte die Austria im Derby Wiedergutmachung betreiben. Im Duell gegen den Erzrivalen aus Hütteldorf konnte man sich schließlich mit 2:1 durchsetzen. “Für die Mannschaft war das ein ganz ein großartiger Tag, sie hat es sich verdient nach den beiden ‘Watschn’. Wie sie aufgestanden sind, gekämpft und gespielt haben, da kann ich nur den Hut ziehen. Der Sieg hilft uns für die nächsten Wochen sehr viel weiter”, meinte Austria-Trainer Manfred Schmid.

Vor allem Christian Früchtl war stets ein sicherer Rückhalt. Der Austria-Torhüter konnte sich mehrfach auszeichnen. Marvin Martins und Andreas Gruber waren im Vergleich zum Villarreal-Match neu in der Startformation, zumal wieder fit. Sonst nahm Schmid keine Veränderungen vor und lag mit dieser Taktik richtig. Seine Spieler sind trotz Doppelbelastung in gutem physischen Zustand. “Man merkt nicht viel Unterschied ob wir vor drei Tagen gespielt haben oder vor sieben”, sagte Fitz. Man regeneriere nach den Einsätzen immer sehr gut. Zuvor wurde mit den mitgereisten Fans der Sieg zelebriert. Mehrmals liefen die Austrianer in Richtung der Fankurve und machten die Welle. “Es gibt nichts Schöneres als nach einem Derbysieg mit den Fans zu jubeln”, so Fitz.

Fehlstart von Rapid

Bei Rapid kehrte Ernüchterung ein. Dabei glaubte man, dass das 1:1 bei Meister Red Bull Salzburg und der 5:0 Auswärtssieg bei WSG Tirol eine Trendwende einleiten konnten. Nun kam man wieder auf den harten Boden der Tatsachen zurück. Die Gastgeber legten gegen die Austria einen Fehlstart hin. “Wir haben die erste Halbzeit verschlafen, das darf uns nicht passieren”, war sich Anschlusstor-Schütze Ante Bajic (91.) bewusst. Sowohl beim 0:1 (4.) von Muharem Huskovic als auch vor dem Elfmetertor von Fitz (17.) nach Foul von Martin Koscelnik sah die Hintermannschaft der “Grün-Weißen” schlecht aus.

“Es war einfach in allen Belangen zu wenig vor allem in der ersten Halbzeit. Wir haben es der Austria zu einfach gemacht. Die zwei Tore waren absolute Geschenke”, meinte der zur Pause eingetauschte Kapitän Maximilian Hofmann. Und Coach Ferdinand Feldhofer ergänzte: “Wir haben uns durch Eigenfehler stark bestraft.” Rapid hätte durch Ferdy Druijf ausgleichen können. Doch sonst blieb Rapid alles schuldig.

Feldhofer ratlos

Feldhofer wirkte deshalb auch etwas ratlos auf der Pressekonferenz. “Wir sind noch nicht so gefestigt, um unseren Plan über ein gesamtes Spiel durchziehen zu können. Das ist der Schluss, den ich ziehen kann”, sagte Rapids Trainer. Auf eine Kaderdiskussion wollte er sich nicht einlassen. Die Kritik an seiner Person wird nun wieder zunehmen.

Die Heimmisere ging jedenfalls weiter. Vor eigenem Publikum konnten in fünf Partien erst vier Punkte gesammelt werden. “Ich denke, dass wir alle gerne in unserem Stadion spielen, aber auch die Gegner freuen sich wenn sie hier spielen können. Es ist sehr schade für unsere Fans und ärgert uns maßlos”, so der Steirer. Noch bitterer ist eine andere Bilanz, gegen die Austria gelang auch im zehnten Anlauf im Allianz Stadion kein Sieg. “Es tut weh im eigenen Stadion wieder nicht zu gewinnen”, sagte Rapid-Verteidiger Max Hofmann.