
Wiener Linien lassen TikToker für sich werben – doch das ist nicht unproblematisch
Ungefähr jeder Wiener Tiktoker der mehr als eine Handvoll Follower hat, veröffentlicht derzeit Videos, die die Wiener Linien bewerben. Dahinter steckt eine ausgeklügelte Influencer-Werbestrategie. Doch die ist nicht unproblematisch, weil es bisweilen an Transparenz mangelt. Der eXXpress hat mit einem Insider gesprochen.
Generell sind wenig Informationen dazu zu finden, wie viel Geld die Wiener Linien jährlich für sogenanntes “Influncer-Marketing” ausgeben und nach welchen Kriterien diese Aufträge vergeben werden. Jedenfalls sind auch sogenannte “Mikro-Influencer” werbetechnisch für sie im Netz unterwegs, darunter versteht man Personen, die eigentlich wenig Follower haben.
Die Idee hinter den Kampagnen ist eigentlich recht simpel: Influencer drehen für Instagram oder Tiktok witzige, kurze Werbeclips etwa über Erlebnisse während einer U-Bahnfahrt. Sie verwenden dabei immer den Hashtag #WienerLinien. Während auf Instagram die Influencer die Werbung korrekt als “bezahlte Partnerschaft” markieren, ist das bei der besonders bei jungen Menschen beliebten Videoplattform “TikTok” nicht immer der Fall. Hier vermischen sich private Beiträge mit kommerziellen, die nicht als solche gekennzeichnet werden.
Innerhalb der überschaubaren Influencer-Szene in Wien ist es ein offenes Geheimnis, dass eine Partnerschaft mit den Wiener Linien sehr lukrativ ist. “Die zahlen sehr gut. Viele versuchen daher ebenfalls in den Genuss einer bezahlten Partnerschaft zu kommen.” Laut Recherchen des eXXpress ist aber in vielen Fällen eine Agentur für Influencer-Marketing dazwischen geschalten.
@paulderpapst #anzeige Wiener lieben 🥰❤️ @wiener_linien #öffisnützenklimaschützen #wienerlinien #wien ♬ Originalton - Paul der Papst
So haben beispielsweise die beiden Influencer “PaulderPapst” und “Wurstaufschnitt” bereits kommerzielle Clips für die Wiener Linien auf TikTok und auf Instagram veröffentlicht, jedoch darüber hinaus noch weitere Video mit teils werblichen Inhalten mit dem Hashtag “Wiener Linien” veröffentlicht bei denen unklar ist, ob sie im Rahmen einer bezahlten Partnerschaft entstanden sind oder nicht.
Generell posten viele Wiener Influencer ab einer gewissen Größe plötzlich Videos, die die Wiener Linien humoristisch und positiv thematisieren. Laut dem Insider handelt es sich dabei aber nicht immer um bezahlte Partnerschaften: “Sie machen das auch, um die Wiener Linien auf sich aufmerksam zu machen, um vielleicht einen Deal abschließen zu können.”
@_daevid_ Seid ihr schon geimpft? 😊 @stadtwien #wirstattvirus #impfsquad #wienimpft #wien #impfung #impfbus ♬ Originalton - Dävid
Auch beim Thema Impfung setzt Wien auf Influencer. “Wir holen junge Menschen direkt dort ab, wo sie sich bewegen – auf Social Media, und da vor allem auf TikTok und Instragram. Denn wir wissen, dass wir bei den 12-25-Jährigen noch Potenzial haben, was die Durchimpfungsrate betrifft. Wenn das mit Influencer und ihrem positiven Einfluss auf junge Menschen gelingt, ist das wunderbar”, erklärte damals dazu Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ).
Ein Testimonial war etwa der TikToker Dävid Schindler. Sein TikTok-Beitrag zum Thema Impfung war aber nicht als Werbung gekennzeichnet, auch wenn er den Account der Stadt Wien verlinkt hat.
Auch die Influencerin Alexandra Coveos hat einen Beitrag für die Impf-Kampagne auf Instagram veröffentlich, der ebenfalls nicht als bezahlte Partnerschaft markiert war – was aber verpflichtend wäre, wenn Geld dafür geflossen ist. Auf “meinbezirk.at” erfährt man lediglich, dass insgesamt fünf Influencer für die Stadt beim Thema impfen aktiv waren. Bei der Auswahl wird laut Angaben der Stadt darauf geachtet, dass ein möglichst breiten Themen-Mix repräsentiert wird: etwa Lifestyle, Unterhaltung oder gesellschaftliches Engagement. Weiters erfährt man, dass die Stadt Wien “bereits jahrelange Erfahrung im Influencer-Marketing” hat.
Während der Corona-Pandemie wurden beispielsweise regelmäßig unterschiedliche Influencer eingesetzt, um Themen wie psychische Gesundheit und die Corona-Schutzmaßnahmen aufzugreifen und entsprechende städtische Angebote, etwa die Corona-Sorgen-Hotline, zu bewerben.
Kommentare
Wer wie ich gerne und viel mit öffentlichen Verkehrsmitteln fährt, der wird darauf gekommen sein, dass Finanzstadtrat Hanke, auch der “smarte Peter” genannt, die Intervalle der Busse/Tram/U-Bahn empfindlich vergrößert hat, um Einsparungen an der Bevölkerung vorbei vorzunehmen. Er muss ja ein gewaltiges Defizit verwalten, 3 Milliarden im letzten Haushalt. Und das wird steigen, immerhin gilt es rund 200.000 “Schutzsuchende” mit besten Wohnungen und mit bester Alimentation zu versorgen ..Freundschaft und viel Erfolg lieber Peter
Wozu brauchen die Wiener Linien eigentlich Werbung? Befürchtet man, dass zu viele mit der Pariser Metro von Simmering zum Reumannplatz fahren könnten?
Ja, diese Schleichwerbung ist unterirdisch. Junge Leute werden so zur Korruption erzogen, wenn sie ihre Follower täuschen, indem sie nicht darauf hinweisen, dass sie für ihre “Meinung” Geld bekommen.
Frau Dr. PRW will bald auch nach siliconvalley oder? #rendirücktrittsbegehren
Zumndest wäre das ein guter Vorsatz!
Aja, könnte auch von den NEOS sein die Idee, welche 3G in den öffis wollen während obdachlose frieren müssen solange sie nicht getestet sind.Wien ist anders.
Und wieder tut die Stadt Wien (SPÖ-regiert) sich mit Werbung mehr Werbung für sich selbst erkaufen.
Warens früher die Inserate vom Faymann Werner, sinds jetzt von Influencern die TikTok Videos.
Frau Dr. PRW will bald auch nach siliconvalley oder? #rendirücktrittsbegehren
Zumndest wäre das ein guter Vorsatz!
Aja, könnte auch von den NEOS sein die Idee, welche 3G in den öffis wollen während obdachlose frieren müssen solange sie nicht getestet sind.Wien ist anders.
Der nächste SPÖ-Sumpf, der hemmungslos Steuergeld verläßt!
Dieser schwer defizitäre “Staatsbetrieb” sollte sich aus der “Influenzer-Szene” raushalten!
Mit Selbstdarstellern ist NICHTS zu gewinnen!
Vielleicht ist es eine Aktion, mit der SPÖ-Mitgliedern Geld von den Wiener Linien zugeschoben wird. Hat man sich angeschaut, ob diese naheliegende Möglichkeit zutreffen könnte?
Werbung für die Wiener Linien ist genauso unnötig, wie für die Asfinag. Warum ist es denen überhaupt erlaubt, Geld für Werbung auszugeben?