“Wir wurden heute informiert, dass Letztkontakt mit positivem Fall bereits am 13. September war”, wundert sich eine Mutter aus Wien über ein Schreiben der Schulleitung ihres Kindes, das keinen Sinn ergibt. Darin heißt es, dass eigentlich eine Quarantäne bis 23. September erfolgen müsste, diese könne aber bereits ab morgen, Samstag, mit einer Freitestung beendet werden, so dass der Schulbesuch am Montag symptomfrei und mit einem aktuellen PCR-Nachweis möglich sei.

“Freitesten aus der nicht stattgefundenen Quarantäne morgen und Schule ab Montag wieder möglich. Klasse bleibt somit offen”, zeigt sich die Wienerin über die Anweisung irritiert. Nicht der einzige Fall. Aktuell berichten immer mehr Eltern über ein Regel-Chaos an den Schulen ihrer Kinder. In Niederösterreich sind etwa Hunderte Corona-Tests nicht abgeholt und ausgewertet worden, Schulen brechen derzeit zudem ohne Genehmigung zu mehrtägigen Klassenausflügen auf, weil sie keine Informationen bekommen, ob die Fahrten genehmigt werden oder nicht (der eXXpress berichtete).

Immer mehr Eltern melden ihre Kinder vom Schulbesuch ab

Am Freitag verkündete außerdem das Bildungsministerium, dass sich die Zahl der Schulabmeldungen mittlerweile mehr als verdreifacht habe. Spitzenreiter mit 2049 Abmeldungen ist Niederösterreich, dahinter folgen Oberösterreich (1427), die Steiermark (1130) und Wien (870). Die meisten Abmeldungen gab es im Volksschulbereich mit insgesamt 4933 Kindern im häuslichen Unterricht. In der fünften bis achten Schulstufe sind es 2412, auf die neunte Schulstufe entfallen 170 Abmeldungen. Zur Einordnung: Laut aktuellsten Daten der Statistik Austria (2019/20) gibt es in den ersten Schulstufen rund 785.000 Schüler, es wurde also rund ein Prozent der betreffenden Altersgruppen für das aktuelle Schuljahr zum häuslichen Unterricht abgemeldet.