Sie gehört zu den bedeutendsten neogotischen Bauwerken der Welt und zu den Wahrzeichen Wiens: die Votivkirche an der Ringstraße mit ihren imposanten Türmen. Es soll in der Vergangenheit nicht wenige Touristen gegeben haben, die vor ihr standen und den “Steffl” bewunderten.

Die vergangenen Jahre aber war das Gotteshaus, das zwischen 1856 und 1879 zum Dank für die Errettung des jungen Kaisers Franz Joseph vor einem Attentat am 18. Februar 1853 gebaut wurde, arg ramponiert. Aufgrund von Kriegs-, Witterungs- und Rostschäden wurde eine aufwendige Sanierung unumgänglich. Kleine Türme waren laut Erzdiözese sogar akut absturzgefährdet, wertvolle Fresken bröckelten ab. Die Kosten für die Renovierung sollen insgesamt rund 40 Millionen Euro betragen haben.

Chronischer Geldmangel zog Sanierung in die Länge

Der Hauptanteil der Kosten wurde durch Kirchenbeiträge aufgebracht, Zuschüsse von Land und Bund flossen. Um Geld aufzutreiben, wurde auch die Kirche selbst zum Werbeträger umfunktioniert – die Fassade zierte lange ein großes Megaboard. Immer wieder stockten die Arbeiten aufgrund von Geldmangel. Allein die Dacherneuerung mit 400.000 Steinschindeln dauerte zehn Jahre.

Die Votivkirche weist landesweit das einzige Jägerstätter-Glasfenster auf. Das Fenster zeigt den Widerstandskämpfer Franz Jägerstätter mit einer zerrissenen Hakenkreuzfahne.