„Rahmenvertrag Detektivleistungen in den Objekten der Stadt Wien – Wiener Wohnen – Detektivleistungen“. So lautet eine aktuelle Ausschreibung von Wiener Wohnen, die nicht nur bei Mietern der Stadt Wien auf Verwunderung stößt. Seit über einem Jahr läuft ein Pilotprojekt, das nun mittels Rahmenvertrag institutionalisiert werden soll.

Wiener Wohnen bestätigt den Einsatz von Detektiven

Auf Nachfrage des eXXpress erklärte ein Sprecher von Wiener Wohnen, dass die Detektive aktiv werden, wenn Wiener Wohnen eindeutige und einschlägige Indizien vorliegen, dass eine Gemeindewohnung nicht mehr als Hauptwohnsitz genutzt wird. Für Wiener Wohnen wäre dies ein Kündigungsgrund – vor Gericht allerdings ein Streitfall, da Aussage gegen Aussage stehen würde. Insgesamt hat es 2020 über 40 gerichtliche Aufkündigungen wegen Nichtnutzung gegeben, drei Kanzleien waren jeweils für einige Monate mit den Fällen betraut.

Ausschreibung von Wiener WohnenScreenshot www.wienerwohnen.at

Die Bilanz der bisherigen Detektivarbeit von drei betrauten Kanzleien war aus Sicht von Wiener Wohnen durchaus positiv. Jedenfalls konnte durch ihre Arbeit belegt werden, dass Mieter längst in anderen Bundesländern gelebt und die Gemeindewohnung quasi nur als Ferienwohnung genutzt hatten. Andere Aufgaben, so versicherte Wiener Wohnen, sollen die Sherlocks auch zukünftig nicht übernehmen.