Die Wiener Fernwärme ist zu 100 Prozent in der Hand der Wiener Stadwerke. Und diese Wiener Stadtwerke sind zu 100 Prozent Teil der “Firma” Stadt Wien. 540 Euro durchschnittlich Mehrbelastung kommen  nach der angekündigten Preissteigerung auf Fernwärme-Haushalte zu.  Perfide: Um die so hausgemachte Teuerung und die steigenden Energiepreise abzufedern, hat die Stadt Wien bislang drei Säulen der Wiener Energieunterstützung Plus präsentiert.

2 Säulen System

Und so funktioniert Ludwigs System: Säule 1 bringt antragslos 200 Euro direkt aufs Konto für besonders betroffene Menschen und steht bereits kurz vor der Auszahlung. In Säule 2 kann eine wesentlich größere Gruppe Anspruchsberechtigter, nämlich 210.000 Wiener Haushalte, die Teilübernahme von Rückständen und Abrechnung direkt mit dem Energieunternehmen beantragen (bis zu 500 Euro pro Haushalt).

Zudem wird, so erklärt der Bürgermeister, eine neu eingerichtete und halbjährlich tagende “Fairnesskommsssion” die internationalen Energiemärkte beobachten und sicherstellen, dass billigere Einkaufspreise zeitnah an die Kunden weitergeben werden.

Können Kunden nicht bezahlen, gibt es die Möglichkeit einer Ratenvereinbarung von bis zu 18 Monaten. Die Wien Energie bietet das freiwillig an, heißt es aus der Wiener SPÖ in einer entsprechenden Aussendung.

Keine Abschaltungen

Apropos freiwillig: Die Wien Energie verpflichtet sich im kommenden Winter bei Strom, Gas und Wärme keine Abschaltungen durchzuführen. Zudem wird eine Ombudsstelle für Fernwärme eingerichtet: Wiener Kunden bekommen zusätzlich zur allgemeinen Hotline eine zentrale Anlaufstelle für alle ihre Fragen zur Rechnung, zur Ratenzahlung und für alle Infos rund ums Thema Fernwärme.

Der Sitz der Fernwärme Wien befindet sich bei der Müllverbrennungsanlage Spittelau.APA/HELMUT FOHRINGER

Klimaneutralität soll gesichert werden

Nach Angaben von Wien Energie benötige man das zusätzliche Geld auch, um das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen und aus Gas aussteigen zu können. Um dies zu erreichen sollen insgesamt eine Milliarde Euro investiert werden. Bezahlen sollen das freilich die Kunden. Und denen können man das offenbar schon zumuten; Schließlich habe es in den vergangenen Jahren ja nur vier Preiserhöhungen gegeben.