Gemeinsam mit Karl Nehammer und Ungarns Premier Viktor Orban beschloss Aleksandar Vucic eben (der eXXpress berichtete) eine Sicherheitspartnerschaft, um den Asylzustrom über den Süden Serbiens einzudämmen. Bei dem politisch extrem heiklen Thema der Sanktionen sieht die Regierung in Belgrad die Situation aber ganz anders als die Partner Wien: In einem aktuellen TV-Interview stellte jetzt Vucic erneut klar, dass Serbien sich weiterhin nicht an den EU-Sanktionen gegen die Russische Föderation beteiligen werde.

Aleksandar Vucic schoss beim TV-Talk auch gegen Brüssel: “Waren wir glücklich, als gegen uns Serben Sanktionen verhängt worden sind? Nein. Sollen wir jetzt Tchaikowsky, Dostojewsky, Tolstoy verbannen? Alle Denkmäler abreissen?”

Serbiens Präsident Aleksandar Vucic mit Österreichs Kanzler Karl Nehammer.

Sanktions-Nein trotz laufender Verhandlungen mit der EU

Die serbische Regierung hat aktuell die Kooperations-Projekte der Armee mit allen anderen Nationen auf Eis gelegt, der Präsident erinnerte auch daran, dass “die Ukraine und Russland Bruderstaaten Serbiens seien” und Serbien die territoriale Unverletzlichkeit der Ukraine unterstütze. Trotzdem sei eine Teilnahme an den Sanktionen gegen Moskau weiterhin ausgeschlossen.

Serbien bemüht sich bekanntlich seit Jahren um eine Annäherung an die EU, seit 1. März 2012 gilt Serbien als Beitrittskandidat, seit 2014 wird darüber verhandelt. Bisher sind lediglich zwei Teilbereichen (Bildung und Wissenschaft) die Verhandlungskapitel erfolgreich abgeschlossen.