Wimbledon – das ist das prestigeträchtigste Tennis-Turnier des Jahres. Die Mutter aller Turniere, wenn man so will. Doch in diesem Jahr ist einiges anders. So sind zum einen russische und weißrussische Sportler aufgrund des Angriffskrieges auf die Ukraine ausgeschlossen. Darüber hinaus brechen die Verantwortlichen bei der 135. Auflage mit einer Tradition. Zum ersten Mal in der Geschichte des Turniers wird es keinen Ruhetag geben. Der sogenannte “middle Sunday” zum Abschluss der ersten Turnierwoche ist nicht mehr als Tag zur Erholung vorgesehen.

Darüber hinaus gibt es keine Punkte für die Weltrangliste – als Konsequenz nach dem Ausschluss der russischen und weißrussischen Sportler. Damit wird es diesmal “nur” um Prestige, Pokal und Preisteld gehen. Apropos: Dieses beläuft sich auf 47 Millionen Euro – damit wird ein Rekordpreisgeld ausgeschüttet. Gute Nachrichten gibt es außerdem für die Fans: Erstmals seit 2019 gibt es keine Corona-Beschränkungen mehr. 15.000 Zuschauer können dann auch wieder auf dem Centre Court Platz finden. Bitter aus österreichischer Sicht ist allerdings, dass Dominic Thiem nicht dabei sein wird. Der Lichtenwörther hat sich dazu entschieden, den Rasen-Klassiker auszulassen.

Djokovic geht als Nummer eins in das Turnier

Bei den Herren gilt Novak Djokovic als Topfavorit. Der Serbe geht nach dem Ausschluss von Daniil Medwedew und nach der Verletzung von Alexander Zverev als Nummer eins in das Turnier. Der “Djoker” Auch der frisch gebackene French-Open-Sieger Rafael Nadal rechnet sich Chancen aus. In Barcelona hatte Nadal sich vor gut zwei Wochen wegen der chronischen Schmerzen einer pulsierten Radiofrequenztherapie unterzogen.

Novak Djokovic geht als Nummer eins in das Tennis-Turnier in WimbledonAPA/AFP/Glyn KIRK

Die betroffenen Fußnerven werden mit dieser Behandlung betäubt und können den Schmerzreiz nicht mehr zum Gehirn weiterleiten, wie Medien unter Berufung auf Kreise des Betreuerteams von Nadal übereinstimmend berichteten. Nadal leidet seit einigen Jahren am Müller-Weiss-Syndrom, einer seltenen und degenerativen Erkrankung. Allerdings dürften die Augen auch auf Carlos Alcaraz gerichtet sein. Der spanische Jungstar wird zum ersten Mal auf dem heiligen Rasen sein Glück versuchen.

Wird die Serie der “Big Four” bei den Herren halten? 2002 gewann der Australier Lleyton Hewitt das Wimbledon-Turnier. Seitdem hieß der Sieger immer entweder Novak Djokovic, Roger Federer oder Rafael Nadal oder Andy Murray. Allerdings kämpft Murray mit Verletzungsprobleme. Daher ist nicht davon auszugehen, dass der Brite ein Wort um den Sieg mitreden wird.

Serena Williams gibt ihr Comeback

Bei den Damen kommt es zu einer sensationellen Rückkehr. Nach einjähriger Pause wird Serena Williams wieder aufschlagen. In Wimbledon feiert die Tennisspielerin ihr Comeback – und das ohne große Matchpraxis. Vor einem Jahr zog sich Williams bei ihrem letzten Spiel einen Muskelriss im Oberschenkel zu. Doch auch die Patellasehne machte Probleme, weshalb der Start bei den US Open abgesagt werden musste.

In jedem Fall gilt Iga Swiatek, die aktuelle Nummer eins der Weltrangliste als Favoritin. Die Polin (31) dominiert nach dem Rücktritt von Ashleigh Barty die Tennis-Szene. Swiatek ist bereits seit Februar ungeschlagen. Derzeit hält Swiatek bei 35 Siegen am Stück. Diese Serie möchte die Nummer eins natürlich auch beim Wimbledon-Turnier so lange wie möglich verlängern.