Es ist ein wahrer “Super-Sonntag” im Sport. Fans haben die Qual der Wahl. Um 15.00 Uhr beginnt das Formel-1-Rennen in Spielberg. Zeitgleich steigt das Wimbledon-Finale. Dabei trifft Novak Djokovic auf Nick Kyrgios. Der “Djoker” peilt dabei seinen 21. Titel bei einem Grand-Slam-Turnier an. Doch da hat sein australischer Kontrahent mit Sicherheit etwas dagegen. Nick Kyrgios kam “kampflos” ins Finale. Im Halbfinale hätte es der Tennis-Rüppel eigentlich mit Rafael Nadal zu tun bekommen. Doch aufgrund eines Bauchmuskelrisses musste der Spanier das Turnier vorzeitig abbrechen. So war der Weg für Kyrgios ins Finale frei. Davor setzte er sich im Viertelfinale gegen den Chilenen Cristian Garin durch.

Doch Kyrgios wäre nunmal nicht Nick Kyrgios, wenn er nicht auch für einen handfesten Skandal sorgen würde. Nicht umsonst gilt er als der “Bad Boy” im Tennis-Zirkus. In der ersten Runde gegen den britischen Wild-Card-Mann Paul Jubb beschimpfte er die Schiedsrichter und spuckte einen Zuschauer an. Dafür kassierte der Australier auch eine Geldstrafe.

Djokovic muss besseren Start erwischen

Novak Djokovic wiederum hat bei diesem Wimbledon-Turnier einmal mehr seine Klasse aufblitzen lassen. Doch in den letzten zwei Spielen leistete sich der Serbe einen schwachen Start. Gegen Jannik Sinner im Viertelfinale verlor er die ersten beiden Sätze. Im Halbfinale gegen Cameron Norrie kassierte Djokovic im ersten Satz drei Breaks. Danach gab er allerdings nur noch zehn Punkte bei eigenem Aufschlag ab. Doch ohne Frage zählt Novak Djokovic zu den wahren Tennis-Legenden. Das zeigt auch ein Blick auf die äußerst beeindruckende Statistik. Djokovic hat nun insgesamt 32 Mal das Finale bei einem Grand Slam erreicht.

Darüber hinaus stand bislang kein anderer Spieler acht Mal oder öfter im Finale eines Grand-Slam-Turniers. Das schaffte der “Djoker” nun bei drei verschiedenen Grand Slams. Damit stellte er eine Bestmarke auf. Zum letzten Mal stand Djokovic 2008 bei den Australian Open gegen einen Spieler außerhalb der Top 10 im Finale.

Doch vor dem Endspiel bereitet der Aufschlag von Kyrgios Djokovic Kopfzerbrechen. Craig O’Shannessy, Strategiecoach auf der ATP-Tour, gab vor dem Endspiel am heutigen Sonntag Einblicke in die Gedankenwelt des Serben. Dieser sei bei seinen beiden Niederlagen gegen Kyrgios 2017 auf der Suche nach Aufschlüssen am Holzweg gewesen. Djokovic bestätigte nun die drohende Gefahr.

Djokovic, der seinen 21. Titel bei einem Grand-Slam-Turnier anstrebt, gilt als bester Rückschläger im aktuellen Tennis. Dennoch hat er höchsten Respekt vor Kyrgios’ Aufschlägen. “Seine Bewegung ist so flüssig und einfach irrsinnig schnell. Er ist schwer zu lesen”, meinte der Serbe. Er erwarte ein äußerst enges Duell. “Kleine Unterschieden werden das Spiel entscheiden.”

Die Vergangenheit gibt ihm recht. 25 Asse im ersten Duell von Acapulco, 14 im zweiten in Indian Wells – “Showman” Kyrgios machte Djokovic das Leben in den einzigen bisherigen Duellen der beiden denkbar schwer und entschied sie mit 6:4,7:6(3) bzw. 7:6(9),7:5 auch für sich. Darüber hinaus ist Kyrgios auf Rasen ein unangenehmer Gegner.

Wer gewinnt das Wimbledon-Turnier 2022?