“Kakao mit Windkraft über den Atlantik bringen – das hat uns begeistert”, erzählt Laura Schälchli (41), Co-Gründerin der Schweizer Schokoladenmanufaktur Laflor stolz. Seit drei Jahren segelt der kolumbianische Kakao des Unternehmens ein Mal pro Jahr in die Niederlande und fährt von dort mit dem LKW oder Rheinschiff in die Schweiz. Die Idee dahinter: Laflor möchte seine Produkte so klimaneutral wie möglich transportieren und produzieren. So sollen für die in Ecuador und Brasilien in Handarbeit hergestellte Schokolade keine oder möglichst wenige klimaschädlichen Stoffen ausgestoßen werden.

Denn: Die mit Schweröl betriebenen Containerschiffe sind die absoluten Umweltsünder – drei Prozent aller CO2-Emissionen gehen auf das Konto des Schiffverkehrs. Die Sache hat allerdings noch einen Haken, oder genau genommen sogar mehrere. Bisher werden 90 Prozent der weltweit gehandelten Güter auf dem Seeweg transportiert. Dafür sind Containerschiffe mit über 200.000 Tonnen Ladekapazität im Einsatz. Die “Tres Hombres” schafft aber gerade mal 35 Tonnen. Weitere Nachteile: Ein ölbetriebener Frachter braucht für die Route zwei Wochen, ein Segelschiff zwei Monate. Und die Kosten sind auch noch um ein vielfaches höher.

Dennoch: Für die kommerzielle Schifffahrt ist Windkraft ein zentraler Zukunftsansatz. Die französische Reederei Towt hat bereits mit dem Bau eines modernes und schnelles Segelschiff mit 1000 Tonnen Ladekapazität begonnen. Und für ölbetriebenen Containerschiffe werden bereits nachrüstbare Windkraftsysteme getestet.