Die Lage bleibt prekär, es schneit kräftig weiter. Vor allem in Tirol hat der Wintereinbruch Autofahrer und viele Bahnreisende kalt erwischt. Wegen hängen gebliebener Fahrzeuge musste schon in der Nacht die A 13 teilweise gsperrt werden. Für weitere Behinderung sorgte der zunehmende Lkw-Verkehr in den Morgenstunden. Auch die B182 zwischen Brenner und Gries musste gesperrt werden.

Zeitweise ging nichts mehr auf der B198 (Lechtalstraße) zwischen Steeg und Warth sowie zwischen Samnaun und Pfunds. Teils herrschte Kettenpflicht für alle Fahrzeuge, wie am Arlbergpass. Im Bahnverkehr kam es zu massiven Behinderungen. „Teilweise sind wir eingleisig unterwegs, teilweise aber auch komplett unterbrochen“, hieß es von den ÖBB.

91 Lokalgäste in Nachtklub eingeschlossen

Über Nacht war in Westösterreich im Gebirge vielerorts 50 Zentimeter Neuschnee oder mehr gefallen, weshalb die zweithöchste Lawinenwarnstufe ausgerufen wurde. Diese bezog sich auf Lagen oberhalb der Waldgrenze bzw. 2.000 Meter Seehöhe. Spontane Lawinenauslösungen waren jederzeit möglich und und konnten exponierte Bereiche gefährden. Als problematisch wurde von den Lawinenwarndiensten der Bundesländer die oft nur schwache Bindung zwischen Neu- und Altschnee beschrieben. Wintersportler wurden zu äußerster Vorsicht aufgerufen.

Aufgrund des starken Schneefalls ereignete sich in Dornbirn-Gütle (Vbg.) gegen 4 Uhr ein Erdrutsch, der Teile der Ebniterstraße sowie den Parkplatz des Nachtklubs “Conrad Sohm” verlegte. Damit war ein Verlassen des Areals für die 91 Lokalgäste vorerst nicht möglich. Den Personen gehe es gut, es bestehe keine Gefahr, hieß es vonseiten der Stadt Dornbirn am frühen Samstagvormittag. Sobald eine sichere Passage über den Parkplatz möglich sei, werde man mit der Evakuierung des Gebäudes beginnen, die Arbeiten liefen auf Hochtouren.

70 Einsätze wegen umgestürzter Bäume in Niederösterreich

Der heftige Schneefall hat in der Nacht auf Samstag in Niederösterreich dafür gesorgt, dass die Feuerwehren in den vergangenen 24 Stunden zu rund 170 Fahrzeugbergungen ausrücken mussten. Auf der B36 im Bezirk Melk etwa war ein Tanklaster umgekippt, sagte Feuerwehrsprecher Klaus Stebal mit. Rund 70 Einsätze wurden aufgrund umgestürzter Bäume und Stauden verzeichnet.

Im Bezirk Amstetten führten die winterlichen Bedingungen zu knapp 30 Einsätzen, berichtete das Bezirksfeuerwehrkommando. Die Wehren wurden vor allem zu Fahrzeugbergungen und Sturmeinsätzen, etwa weil Bäume die Straße blockierten, gerufen.