
EZB-Chefin: "Wir sorgen uns eher, dass die Inflation zu niedrig ausfällt als zu hoch"
Die Europäische Zentralbank hat die reale Gefahr einer zu niedrigen Inflation im Blick: Direktorin Isabel Schnabel befürchtet, dass die Inflationsrate mittelfristig unter den – angesichts der aktuellen Lage eben erst neu gefassten – Zielwert fallen könnte. Auch wenn die Inflation durch die Erholung der Wirtschaft gerade wieder steigt, werde sie 2022 wieder “deutlich zurückgehen”, so die Notenbankchefin.
Die EZB hat laut Notenbank-Direktorin Isabel Schnabel mittelfristig vor allem die Gefahr einer zu geringen Inflation im Blick. “So überraschend das für manchen klingen mag: Wir sorgen uns eher darum, dass die Inflationsrate auf mittlere Sicht zu niedrig ausfällt statt zu hoch”, sagte Schnabel in einem am Samstag veröffentlichten Interview des Magazins “Focus”.
Für die Geldpolitik sei entscheidend, wie sich die Teuerung im Euro-Raum auf mittlere Sicht entwickle. Und die Notenbank werde da voraussichtlich unter ihrer Zielmarke von zwei Prozent liegen.
EZB hat neues Inflationsziel gefasst
Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte vor kurzem ihr Inflationsziel neu gefasst und strebt inzwischen auf mittlere Sicht eine Inflationsrate von glatt zwei Prozent an. Abweichungen nach oben und nach unten hin gelten als gleichermaßen unerwünscht. Zuvor hatte das Ziel noch auf unter, aber nahe zwei Prozent gelautet. Im Juli lag der Anstieg der Verbraucherpreise im Euro-Raum mit 2,2 Prozent bereits oberhalb der neuen Zielmarke der Notenbank. Dazu trug vor allem die Wiedereröffnung der Wirtschaft nach den Corona-bedingten Einschränkungen bei. Die Energiepreise zogen kräftig an.
“Wir rechnen zwar damit, dass die Inflation in diesem Jahr zunächst weiter steigen wird – gerade in Deutschland”, sagte Schnabel. “Aber ab Beginn des nächsten Jahres gehen wir von einem deutlichen Rückgang der Inflation aus”, fügte sie hinzu. Für 2022 sehen die bisherigen Projektionen der EZB lediglich eine Teuerung von 1,5 Prozent vor, für 2023 von 1,4 Prozent. (APA/Reuters)
Kommentare
Das muss mal einer verstehen, ehrlich, ich steige aus und frag einmal meinen super Banker…….. 😂
Absurde Ideologie, welche sich da an der EZB ausgebreitet hat. Es gibt keinerlei rationalen Grund warum eine Inflation von z.B. 0.2 Prozent oder gar eine leichte Deflation von 0.2 Prozent schlecht sein sollte.
Das einzige Ziel der hohen Inflation ist, dass die Staatsapparate ihre Schulden weginflationieren können, ohne Reformen anzugehen, welche den Beschäftigten des Apparates weh tun. Das wird stillschweigend auf Kosten der Sparer getan.
2002 war das offizielle währungspolitische Ziel noch, dass die Inflation möglichst niedrig sein soll und nie über 2 Prozent steigen soll, und nicht dass sie möglichst nahe an 2 Prozent sein soll.
“Aber ab Beginn des nächsten Jahres gehen wir von einem deutlichen Rückgang der Inflation aus”
Weil?
Die EZB belügt die Bürger. Eine massive Geldmengenausweitung (=aktuelle Geldpolitik der EZB) hat in der Wirtschaftsgeschichte noch immer zu Inflation geführt. Weiters gibt es bereits eine starke Inflation bei Vermögenswerten. Schauen sie sich die Preisentwicklung von Aktien, Häuser, Grund und Boden, etc. an. Nur wird diese nicht im offiziellen Inflationsindex gemessen.
Die Sparer werden schrittweise enteignet und zum Hohn bekommt man von der EZB noch dreist Märchen aufgetischt.