Was für ein Irrsinn: Während europäische Hardliner (vor allem viele Grüne) nicht nur ein Öl- sondern auch ein Gas-Importverbot gegen Russland lautstark einfordern, kassiert die ukrainische Regierung weiterhin kräftig am Handel mit russischem Erdgas ab.

Pro 1000 Kubikmeter durch die ukrainischen Pipelines Richtung Westen durchgeleitetem Gas erhält Kiew etwa 2,66 Dollar. Dazu kommt eine Art Entfernungspauschale: Die Ukraine lässt sich auch die Strecke bezahlen, die russisches Gas auf seinem Weg nach Westeuropa durch ukrainischen Boden fließt. Und seit Ausbruch des Krieges ließ die Ukraine eher mehr als weniger russisches Gas durch ihre Pipelines fließen. Das heißt: Die Regierung von Ministerpräsident Wolodymyr Selenskyj erzielt weiterhin Milliardeneinnahmen dadurch, dass sie russisches Gas nach Westeuropa durchleitet.

Wolodymr Selenskyj - hier mit Karl Nehammer - lässt weiter russisches Gas durch ukrainische Pipelines fließen.

Versuch der moralischen Erpressung der EU-Staaten

Gleichzeitig setzen aber Selenskyj wie auch die Klitschko-Brüder die nach Kiew gereisten Staatschefs westlicher Nationen, darunter auch Österreichs Kanzler Karl Nehammer, massiv unter Druck: Die EU-Staaten sollen Russland schädigen, ihre Gas-Importe beenden.

Was jeder weiß: Damit schaden die Industrienationen nicht nur dem Kreml, sondern noch wesentlich mehr sich selbst – Produktionsstillstand, Massenarbeitslosigkeit, BIP-Einbrüche, eine Armutswelle, soziale Unruhen wären in Österreich wie auch in Deutschland die Folgen.

Faktum: Bei knapp 110 Millionen Kubikmetern Gas, die täglich durch die ukrainischen Leitungen fließen, und einer Durchleitungslänge von etwa 1000 Kilometern kommen Experten beim derzeitigen Durchleitungspreis auf knapp eine Milliarde (!) Dollar, die die Ukraine jährlich alleine an Durchleitungsgebühr von Russland erhält, berichtet das deutsche Nachrichtenmagazin “Focus”.

Und diese Regierung in der Ukraine, die selbst von der russischen Seite Milliarden erhält, versucht sich in der moralischen Erpressung Österreichs …

Lässt noch immer Gas nach Österreich liefern: Wladimir Putin
Das aktuelle Pipeline-Netz in Ost-Europa.

Soll Österreichs Regierung auf den Import von russischem Erdgas verzichten?