Das kommende Wintersemester wird heiß. Zumindest, wenn es nach den Plänen eines Professors geht, über die zuerst in der “Süddeutschen Zeitung” berichtet wurden. Das “Seminar im Hochschlafen” sorgt für Ärger an der LMU in München. In einer Stellungnahme der Uni heißt es: „Indem das für geschlechterunspezifische Formulierungen übliche Wort „man“ in „frau“ verändert wird, legt der Text nahe, allein Frauen versuchten, sich über sexuelle Beziehungen Vorteile zu verschaffen, und dies allein aus eigenem Antrieb“.

Das Gebäude der Universität mitten in München.LMU

Frauen schlafen sich nach oben, Männer nach unten ...

Auch weitere Teile der Einladung des Professors zum Seminar stoßen bei seinen Kollgen auf Unverständnis und Kritik. So schreibt er hinsichtlich des Vorwurfs des Machtmissbrauchs durch den Ex-Bild-Chef Julian Reichelt: „Was ist ‘Machtmißbrauch’ rechtlich (Fall Reichelt, jedenfalls in der Skandalisierungs-Wahrnehmung)?“. Für die Fakultät ein klarer Fall von Geschlechterdiskriminierung und Geringschätzung von Missbrauchsopfern. Damit werde ein Stereotyp aufgegriffen und reproduziert, „wonach Frauen, die sich gegen sexuelle Übergriffe zur Wehr setzen, häufig dramatisieren und übertrieben empfindlich reagieren“.

Der betroffene Professor, ein Arbeitsrechtler mit mehr als 35 Jahren Erfahrung, will die Vorwürfe nicht gelten lassen. Er verachte freilich niemanden. Personalverantwortliche in Unternehmen würden den Aufstiegsbeischlaf einfach sehr deutlich überwiegend als Waffe der Frau sehen. Soziologisch gut belegt sei auch der Geschlechtsunterschied in der Partnerwahl: „Frauen orientieren sich nach ‘oben’, Männer nach ‘unten’“.

Würden Sie es in Erwägung ziehen, sich beruflich hochzuschlafen?