Fußball-Meister Red Bull Salzburg steht im Fokus, und zwar aufgrund eines Spielertransfers zu Achmat Grosny. Der Wechsel von Darko Todorovic zum russischen Erstligisten im Vorjahr könnte womöglich gegen die Russland-Sanktionen der EU und USA verstoßen haben. Das berichtete am Dienstag die Tageszeitung “Der Standard”. Ein Sprecher der Bullen verwies hingegen darauf, dass der Transfer von der UEFA und der FIFA abgesegnet wurde. Zudem sei kein Geld geflossen.

Dennoch ist der Transfer von Todorovic Teil einer internationalen Untersuchung unter der Leitung der Recherche-Plattform “Follow the Money”, an der “Der Standard” mitwirkt. So gibt es seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs im Februar 2022 in der Ukraine mehr als zwei Dutzend Fälle, bei denen europäische Vereine möglicherweise gegen die Sanktionen verstoßen haben. Genannt wird unter anderem auch Salzburgs Champions-League-Gegner Real Sociedad.

Grosny unter EInflussbereich von Kadyrow

Todorovic wurde im September 2021 von Salzburg an Grosny verliehen. Knapp ein Jahr später wechselte der bosnische Verteidiger schließlich fix zu dem Club, der dem Einflussbereich des tschetschenischen Machthabers Ramsan Kadyrow zugerechnet wird. Gegen Kadyrow bestehen seit 2014 unterschiedliche EU- und US-Sanktionen. Nach Russlands Ukraine-Einmarsch erließ die EU zudem Vorschriften, laut denen Gelder oder wirtschaftliche Ressourcen nicht “an oder zugunsten von Einrichtungen, die sanktionierten Personen gehören oder von ihnen kontrolliert werden”, zur Verfügung gestellt werden dürfen, zitierte “Follow the Money” einen EU-Kommissionssprecher. In dem Bericht wird argumentiert, dass Fußballer wirtschaftliche Ressourcen seien.

Salzburg verwies darauf, dass der Vertrag mit Achmat Grosny zu Todorovic bereits 2021 – also noch vor Russlands Einmarsch in die Ukraine – unterschrieben worden sei und dass dieser bereits eine Option auf eine Fixverpflichtung beinhaltet habe. Letztlich sei bei dem Wechsel kein Geld geflossen. Zudem habe es keine Beanstandungen seitens der internationalen Fußballverbände gegeben. Die FIFA spielte den Ball allerdings laut dem Bericht der Plattform an die Vereine zurück. Diese seien verantwortlich, die Einhaltung der internationalen Sanktionsbestimmungen zu gewährleisten, die in ihrem jeweiligen Land gelten würden.