US-amerikanische Wissenschaftler haben eine neue Methode erfunden, um ganz kleine Veränderungen in der Umwelt zu überwachen, die große Auswirkungen auf die Natur haben. Winzige Mikrochips sollen künftig eingesetzt werden, um Feinstaub und Viren in der Luft zu messen, die das Ausmaß der Luftverschmutzung genau dokumentieren können. Die kleinen elektronischen Geräte haben das Gewicht von Pflanzensamen, weshalb sie wie diese durch die Luft gleiten und nur sehr langsam zu Boden sinken. Während ihrer Landung sammeln sie eine Vielzahl von umweltrelevanten Daten, die sie in Echtzeit per Funk übertragen.

"Ausgeklügelte Aerodynamik"

“Im Laufe von Milliarden Jahren hat die Natur Samen mit sehr ausgeklügelter Aerodynamik entwickelt. Wir haben diese Designkonzepte ausgeliehen, angepasst und auf Plattformen mit elektronischen Schaltungen angewendet“, sagt John Rogers von der Northwestern University in Evanston (US-Bundesstaat Illinois) gegenüber der Fachzeitschrift “Nature”. Sein Forschungsteam verbrachte viel Zeit damit, Flugeigenschaften von verschiedenen Pflanzensamen genaustens zu analysieren, um diese zu imitieren. Dabei konnten sie einen Unterschied zwischen verschiedenen Flugformen feststellen, wie zwischen einer Java-Gurke, die eher treibt, Löwenzähnen, deren Flugart an Fallschirme erinnert, Blauglockenbäume, die flattern, und Ahornbäume oder Kletterpflanzen, die eine Hubschraubertechnik anwenden. Alle vier Grundformen wurden technisch umgesetzt – letzteres jedoch, war am geeignetsten für den Hightech-Miniflieger.

An einer umweltneutralen Variante wird ebenfalls geforscht

“Wir waren in der Lage, diese Hubschrauber-Flugstrukturen in einer Größe zu bauen, die viel kleiner ist als in der Natur”, betont Rogers. Komplett umweltfreundlich ist der Mikrochip noch nicht, allerdings arbeitet das Forschungsteam noch an einer Variante, deren Bestandteile sich im Regenwasser zu unschädlichen Substanzen lösen.